SYMBOLISCHE STRASSENUMBENENNUNG
: Street-Art-Gehversuche gegen Rassismus

Sie nennen sich „Initiative für antirassistisches Gedenken und Handeln“ und möchten mit Straßenumbenennungen an die Opfer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) erinnern. Am Montag ist die Gruppe durch die Stadt gezogen und hat die Schilder von neun Straßen mit den Namen von NSU-Opfern überklebt. Die Bernauer Straße haben sie in „Habil-Kilic-Straße“ umgetauft, die Manteuffelstraße in „Mehmet-Kubasik-Straße“.

Ein NSU-Opfer fehlt: Nach der Polizistin Michèle Kiesewetter hat die Initiative keine Straße benannt. Es bekamen nur diejenigen einen Aufkleber, die aus rassistischen Motiven getötet wurden. „Wir möchten an die Opfer erinnern und den Rassismus zum Thema machen, der die Taten des NSU ermöglicht hat“, schreiben die Aktivisten in einer Mitteilung. Sie möchten auch andere ermuntern, Schilder mit Opfernamen zu bekleben.

Bleibt zu hoffen, dass die sich ihre Aufkleber selbst basteln. Denn beim Straßenschilder-Basteln geht es darum, dass alles möglichst echt aussieht. Doch diese Aufkleber springen einen förmlich an: Sie sind zu klein geraten, wie auch die Schrift, und werden schnell wieder abgerissen sein. MAR