Einblick (127)

Roswitha Fricke, Buchhändlerin und Galeristin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Roswitha Fricke: Es hat in den letzten Monaten so viele gute Ausstellungen gegeben, auch im Bereich der klassischen Kunst, dass es mir schwer fällt, mich hier in wenigen Sätzen differenziert zu äußern. Gerne gehe ich in das Naturkundemuseum und das Pergamon-Museum, deren ständige Sammlungen mich immer wieder faszinieren.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie empfehlen? Ich gehe manchmal zu den „bad sisters“, das ist ein privater Club in wechselnden Locations. Und morgens lausche ich am liebsten dem Konzert der Wintervögel. Aber es gibt hier in Berlin einen Verein für Musikveranstaltungen, der heißt „Musikakzente 21. Jh. e. V.“. Zurzeit arbeitet der an einem Projekt über „Parsifal“, das im Internet als work in progress verfolgt werden kann. Das Konzept gefällt mir so gut, dass ich es hier empfehlen möchte (www.musikakzente.de).

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie zurzeit durch den Alltag? Janusz Korczaks „König Hänschen I.“ und Susan Sontags „Das Leiden anderer betrachten“. Beide Bücher handeln von Verfolgung und Krieg. Das eine ist ein Roman für Kinder, entstanden im Warschauer Ghetto, das andere ein Essay für Erwachsene, in dem Vergangenes und Gegenwärtiges am Beispiel der Bildbetrachtung behandelt werden.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen am meisten Freude? Mein Spanischunterricht, meine tägliche Portion Schaumbeeren essen, viel Sport treiben und mit dem Fahrrad fahren, meinem liebsten Fortbewegungsmittel!