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Archiv-Artikel

Best of Schatzi

„Ich habe die Befürchtung: der Kerl ist pervers“: Drei Jahre war „Bild“-Chef Kai Diekmann Gegenstand einer Kolumne – geschrieben von seiner Frau

„Wer sein Privatleben privat lebt, bleibt privat“, hat Bild-Chefredakteur Kai Diekmann einmal gesagt. Und: „Wer nicht selbst das Spiel eröffnet, muss auch nicht mitspielen.“ Drei Jahre lang hat Diekmanns Ehefrau Katja Kessler in ihrer Kolumne „Kesslers Kosmos“ in der Für Sie das vermeintliche Privatleben des Paares ausgebreitet. Dabei hat man so einiges über „Schatzi“ Diekmann erfahren können. Ein „Best of Schatzi“, mit Fundort in der Für Sie versehen – schließlich haben wir nicht das Spiel eröffnet.

Schatzi lebt … In einem eigenen Reihenhaus (Heft 3/05). Mit Garten, dort ist er „Sheriff vom Ganzen“ (15/04). Er hat seine Möbel mit Zahlenschlössern am Boden festgekettet (5/05).

Schatzi kommt aus … Ostwestfalen, seine Eltern heißen „Omi und Opi Bielefeld“ (15/05).

Schatzi und das Essen … „Kai ‚die Geschmacksknospe‘ Diekmann mag keinen Speck“ (23/04). Lieblingsgericht: „die Iglu-Kartoffelpü-Nummer“ (2/04) und „Fritten mit Mayo im Mischungsverhältnis 1:10. Obendrauf noch ein Pölser (hochroter Dödel, der vorgibt, ein Würstchen zu sein)“ (18/05). Er findet Trost bei 1,5 Kilo-Marabou-Tafeln (5/05).

Schatzi und der Haushalt … Zum Wechseln der Mülleimerbeutel ruft er den Miele-Kundendienst an (8/05). Wenn er einkaufen war, will er gelobt werden: „Neiiiiiiin! Dass du daaaaaaaran gedacht hast!!!“ (10/04)

Schatzi und die Nachbarschaft … Er macht „Looki-looki-Nachbarin-Watching“ durchs Fenster. „Du Katja“, wird Frau Kessler vom Ehemann informiert, „sie steht gerade auf.“ – „Mensch“, sorgt er sich abends, „die kommt aber spät nach Haus.“ Eine Woche später winkt er ihr. (9/04)

Schatzi und die Technik … Beim Klang des Wortes Technik „mümmelt er sich in Lichtgeschwindigkeit davon“. „Technische Bilanz nach 40 Männerjahren: Noch nie eine Bedienungsanleitung aufgeschlagen. Schon zwei ganze Nägel in die Wand gehauen, einen davon gerüchteweise sogar gerade. Und wenn das neue Handy nicht so will wie er, wird’s kurzerhand für kaputt erklärt.“ (11/04)

Schatzi und das Sprechen … Wenn Frau Kessler die Spülmaschine einräumt: „Du Messer andersrum reinstecken! Teller nix hier. Teller da-da!“ Wenn Frau Kessler sich der Einfachheit halber Diekmann nennt, „ätzt Schatzi“, „hier heißen nur drei Leute Diekmann: ich, meine Tochter und mein Sohn!“ (17/04)

Schatzi und seine Garderobe … Schatzis Kleidung braucht „ein Achtel des Kleiderschrankes, ein Haufen unten hinten rechts“ (23/05). Kesslers Held trägt T-Shirts mit der Aufschrift: „Frag mich, ich weiß es besser!“ (17/04)

Schatzi und das Autofahren … funktioniert, indem er immer so fährt, „wie er denkt, dass das, wo er hin will, ganz in der Nähe sein könnte“. Seine Frau darf das Navigationssystem unter Aufsicht bedienen. (17/04)

Schatzi und die Ferien … Früher, da waren sie „Kai und Katja, die Turteltauben, das gurrende Liebespaar, das sich mittags um zwölf in der Junihitze Portofinos Rosé hinter die Binde zwitscherte“ (18/05). Heute fällt Schatzi „wie eine Heuschrecke“ am frühen Morgen im Hotelspeisesaal ein und testet, „ob er fünf Brötchen schafft“, anschließend schleppt er sich „mit letzter Kraft“ zum Strand (18/04). Dort lehrt er seiner Tochter das Schwimmen: „Du musst paddeln! Wie ein Hund!“ (18/05)

Schatzi und die Ehe … Frau Kessler sagt: „Seit jeher der größte Glücksmoment unserer Ehe: Dicht aneinander gekuschelt und in trauter Einigkeit gucken wir vorm Einschlafen noch eine Runde Shopping-Kanal. […] Wenn mir die Augen zufallen, kommt mein Liebster doch noch zum intellektuellen Höhepunkt: Da findet er unter Garantie irgendwo im Dritten einen verregneten französischen Depri-Film. […] Ich habe die Befürchtung: der Kerl ist pervers. (5/04)

Schatzi und Gott … Vorm Einschlafen betet Schatzi: „Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm’.“ (15/05)

Kesslers Resümee, vier Jahre nach der Eheschließung: Sie lebt mit mittlerweile vier Kindern. „Eines ist 1 Meter 85 groß und rasiert sich schon. Früher hieß das: Baby an Bord“ (10/04). „Internet-Shopping ist besser als Sex“ (5/05). „Männer haben ständig Aua; können keinen Anrufbeantworter besprechen, quatschen, wenn man am Steuer sitzt, ständig dazwischen, verstehen nix und wollen immer nur dasselbe essen“ (20/05).