Fahrverbot reicht nicht

Feinstaubbelastung in Ballungszentren trotz Fahrverboten hoch. Bessere Luft nur durch Dieselfilter und Leitsysteme

DÜSSELDORF/ARNSBERG dpa ■ Wegen erhöhter Feinstaubwerte drohen den Autofahrern in Nordrhein-Westfalen weitere Einschränkungen. Zwar sei 2005 die Belastung durch Feinstaub vielerorts gesunken, aber die EU-Vorgabe werde an einigen Messstellen nach wie vor deutlich überschritten, so Walter Stork, Abteilungsdirektor für Umwelt bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Einige Brennpunkte wie die Düsseldorfer Corneliusstraße und die Gladbecker Straße (B 224) in Essen könnten deshalb in diesem Jahr für Autos ohne Dieselrußfilter gesperrt werden.

„Aufs Gesamtjahr gerechnet haben wir 2005 eine Verminderung von 15 bis 20 Überschreitungstagen erreicht“, sagte Stork. Nach diesen ersten Erfolgen hat die Bezirksregierung Düsseldorf bisher darauf verzichtet, ihre Aktionen zu verschärfen und weitergehende Verkehrsbeschränkungen verschoben. Doch auch die Bezirksregierung in Arnsberg hält weitere Aktionen gegen Feinstaub in diesem Jahr für unvermeidlich. Im Oktober war bereits das seit April in der Brackeler Straße in Dortmund geltende Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen in Richtung Innenstadt auch auf kleinere Laster von über 3,5 Tonnen ausgedehnt worden. „Das reicht noch nicht aus“, so ein Sprecher der Bezirksregierung.

Nach Messungen des Landesumweltamtes wurde die EU-Vorgabe zum Feinstaub in NRW 2005 an acht Stationen überschritten. Besonders betroffen waren die Düsseldorfer Corneliusstraße mit 91 (2004: 83), die Brackeler Straße in Dortmund mit 81 (97) und die Gladbecker Straße in Essen mit 60 (77) Überschreitungstagen. Nötig seien deshalb überregionale Maßnahmen wie die flächendeckende Ausrüstung von Autos mit Dieselrußfiltern und Verkehrsleitsysteme über mehrere Städte hinweg.