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Archiv-Artikel

DAS GIBT ZU DENKEN

Sanem Kleff, 50, ist Leiterin des Projekts „Schule ohne Rassismus“. Für die taz hat sie den Muslim-Test gemacht, der seit Januar in Baden-Württemberg für Muslime, die sich einbürgern lassen wollen, Pflicht ist. Sie rät, die taz-Musterantworten zu sammeln und dann wie für die Führerscheinprüfung auf den Test zu lernen.

Frage 13: Man hört immer wieder, dass Eltern ihren volljährigen Töchtern verbieten, einen bestimmten Beruf zu ergreifen oder einen Mann ihrer Wahl zu heiraten. Wie stehen Sie persönlich zu diesem Verhalten? Was würden Sie tun, wenn Ihre Tochter einen Mann anderen Glaubens heiraten oder eine Ausbildung machen möchte, die Ihnen nicht gefällt?

Ich habe ja gar keine Tochter, aber mal angenommen, ich hätte eine: Wenn sie einen Beruf ergreift, den ich nicht gut finde, würde ich nichts dagegen sagen. Ich würde dann in mich gehen und mich fragen, ob ich sie genügend unterstützt habe. Den Fehler würde ich bei mir suchen und überlegen, ob ich sie nicht noch besser hätte beraten können.

Wenn sie einen Mann heiraten wollte, den ich nicht mag, würde ich natürlich alle persönlichen Abneigungen erst einmal zurückstellen. Die Hauptsache ist doch, dass meine Tochter glücklich ist.