: Hilfe für Unternehmer
OPERNFUNDUS Gewerbetreibende fühlen sich ungleich behandelt – einer wird bedroht
KLAUS LÜBKE, SPD
Seit März tobt der Streit um die Verlegung des Opernfundus der Staatsoper an die Veringhöfe nach Wilhelmsburg. Hier sind Kreative und Kleingewerbetreibende angesiedelt. Der Bau des Opernfundus würde für sie das Aus bedeuten. So auch für Oktay Akkaya, der einen Autoteilehandel auf dem Gelände betreibt.
Am Wochenende erreichte Akkaya ein anonymes rassistisches Schreiben, in dem er aufgefordert wird, aufzugeben und das Land zu verlassen. „Ich habe dieses Schreiben ernstgenommen und Anzeige gegen unbekannt erstattet“, sagt Akkaya. Bereits zum zweiten Mal wendet sich der 35-Jährige nun in einem Brief an Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). In diesem kritisiert Akkaya die Planung, den Opernfundus an die Veringhöfe zu verlegen, obwohl es laut einer Machbarkeitsstudie besser geeignete Standorte gibt. Der Diplominformatiker schreibt, dass er und Naim Elezaj, der eine Lackiererei am Veringhof betreibt, sich ungleich behandelt fühlen. Während den Kreativen und dem Getränkehandel alternative Standorte in Aussicht gestellt wurden, gingen sie bisher leer aus. „Obwohl seit dem Erhalt unserer Kündigungen sechs Wochen vergangen sind und wir mit Politikern gesprochen haben“, so Akkaya.
Klaus Lübke, Bezirksabgeordneter der SPD in Hamburg-Mitte, ist bestürzt über das fremdenfeindliche Schreiben und stellt Akkaya Unterstützung in Aussicht: „Wir haben das Gewerbe lange nicht auf dem Schirm gehabt. In der nächsten Bezirksversammlung wollen wir einen Antrag einbringen, der auch den Unternehmern Hilfe anbietet.“ Akkaya fürchtet, dass diese Hilfe zu spät kommt. ISABELLA DAVID
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