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Archiv-Artikel

unterm strich

In der Diskussion um finanzielle Forderungen der Buchhandelskette Thalia an Verlage hat der Vorstandschef der Muttergesellschaft Douglas Holding, Henning Kreke, Fehler eingeräumt. Der Brief, in dem die mit rund 100 Filialen größte deutsche Buchhandelskette Deutschlands von rund 100 Verlagen eine Kostenbeteiligung für Umbauten und Neueröffnungen von Filialen forderte, „hatte einen falschen Ton in sich und war sicherlich etwas zu scharf formuliert“, sagte Kreke am Mittwoch in Düsseldorf. Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, hatte am Dienstag im Deutschlandradio Kultur von einem „besonders aggressivem Marktverhalten“ Thalias gesprochen und angekündigt, dass der Verein das Vorgehen der Kette überprüfen wolle. Die Prüfung werde sich mit den Wettbewerbsregeln des Verbandes und der geltenden Buchpreisbindung befassen.

Nun rudert Kreke zurück. Scheinbar wenigstens. Der Brief habe lediglich den Hinweis an die Verlage enthalten, dass man das Wachstum von Thalia doch auch partnerschaftlich begleiten könne, so Kreke. Man sei in partnerschaftlichen Gesprächen mit den Lieferanten. Niemand werde gezwungen, etwas zu machen, was er nicht wolle (in Gangsterfilmen ist das wohl das Angebot, das man nicht ablehnen kann). „Das entspricht nicht dem Stil des Hauses Douglas.“ Bei den Gesprächen gehe es nicht „einzig und allein um Einkaufskonditionen“. Auch über eine Beteiligung an Anzeigen werde gesporchen. Mit dem Börsenverein gebe es aber keinen Streit, betonte Kreke. „Wir sind in bestem Einvernehmen.“ Es gebe eine enge Zusammenarbeit. „Der Börsenverein schätzt besonders, dass wir Verfechter der Buchpreisbindung sind.“