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Archiv-Artikel

Bayer muss Reisbauer entschädigen

GENDRECK Gericht spricht US-Farmer 1,5 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Weitere Verfahren anhängig

Von ROT

BERLIN taz | Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer muss US-Bauern für die Verunreinigung ihrer Ernten mit gentechnisch verändertem Reis einen Schadenersatz in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar zahlen. Das entschied die Jury eines Gerichts in St. Louis. „Wir bedauern die Entscheidung der Jury“, sagte ein Sprecher der Bayer-Pflanzenschutztochterfirma Bayer Cropscience am Sonntag der taz. Das Unternehmen werde nun rechtliche Schritte prüfen.

Für Bayer ist das bereits die zweite Schlappe im langjährigen Rechtsstreit um gentechnisch veränderten Reis in den USA. Im Dezember war Bayer in einem ersten Verfahren zu einem Schadenersatz von 2 Millionen US-Dollar verdonnert worden. Dagegen hat Bayer inzwischen Rechtsmittel eingelegt. Bayer sieht sich mit rund 500 Schadenersatzverfahren konfrontiert, hinter denen zum Teil mehrere Kläger stehen. „Wir werden uns energisch verteidigen“, so der Bayer-Sprecher. Adam Levitt, einer der Anwälte der Kläger, rechnet mit Schadenersatzzahlungen in Höhe von insgesamt mehreren hundert Millionen Dollar. Die Versuche mit dem Reis fanden nach Bayer-Angaben zwischen 1998 und 2001 statt; daran war die Firma Aventis Cropscience beteiligt, die Bayer 2002 übernahm.

2006 wurde gentechnisch veränderter Reis in US-Lieferungen von Langkornreis entdeckt. Daraufhin verhängten einige Länder, und vor allem die EU, ein Einfuhrverbot für US-Langkornreis. Dadurch sei ihnen ein wirtschaftlicher Schaden entstanden, argumentieren nun die US-Farmer, die gegen den Bayer-Konzern klagen.

Die Coordination gegen Bayer-Gefahren hatte den Konzern wiederholt aufgefordert, alle geschädigten Landwirte umgehend zu entschädigen. Der Anbau von Genreis führe unweigerlich zur Kontamination und zur Verdrängung traditioneller Reissorten, so die Organisation. Bei einem großflächigen Anbau hätte dies ein erhöhtes Schädlingsaufkommen und einen verstärkten Einsatz gefährlicher Pestizide zur Folge. ROT