Getrennt marschieren

DIE LINKE Kleine Partei beherbergt viele Strömungen: Bremer Forum demokratischer Sozialismus gegründet

Innerhalb von Bremens Die Linke gibt es eine neue Untergruppierung: Die Landesarbeitsgemeinschaft Forum demokratischer Sozialismus (FDS) hat sich am 9. Februar gegründet und Andreas Diers zu ihrem Sprecher gewählt. Sie besteht derzeit aus „etwa 20 Mitgliedern“, so Inga Nitz, etwas unter 0,5 Prozent der Bremer Parteimitgliedern.

Die Bürgerschaftsabgeordnete gehört der pragmatischen Gruppierung schon länger an: Sie ist eine ihrer Bundes-Sprecherinnen. Das ist bemerkenswert, weil derart institutionalisierte Parteiströmungen oft stärkeren Einfluss auf die Programmarbeit nehmen als kleine Landesverbände. So ist auch die 2009 gegründete, parteiinterne Emanzipatorische Linke (Emali) sehr bremisch: Ihre SprecherInnen sind die sächsische Landtagsabgeordnete Julia Bonk – und der hiesige Parteivorstand Christoph Spehr. Ihrem zehnköpfigen Koordinierungskreis gehören zudem Klaus-Rainer Rupp, Mitglied der Bürgerschaftsfraktion und Doris Achelwilm, deren Sprecherin, an. Von den weiteren Partei-Untergruppierungen ist vor allem die „Antikapitalistische Linke“ im Landesverband aktiv. Die einst in Bremen starke „Kommunistische Plattform“ war 2003 geschlossen aus der damaligen PDS ausgetreten – wegen ihrer Regierungsbeteiligungen in mehreren Ländern.

Die Spitze der Bundespartei hatte das seinerzeit mit der Figur eines „strategischen Dreiecks“ legitimiert. Das soll das Festhalten an einer gesellschaftlichen Vision und an inner- und außerparlamentarischen Formen des Protests mit einem politischen Gestaltungs-Anspruch verbinden. Auf diese Figur berufen sich FDS wie Emali gleichermaßen.

„Die Frage ist“, so Nitz, „ob die Zukunft der Linken in einer Fundamental-Opposition auf ewig liegt“. Sie jedenfalls halte nichts davon, Regierungsbeteiligungen kategorisch auszuschließen. BES