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Archiv-Artikel

2,58 Euro mehr

Betriebskostenspiegel des Mietervereins schafft lokalen Vergleichsmaßstab für Nebenkostenabrechnungen

Seit gestern haben es die Mieter leichter, ihre Nebenkosten einzuschätzen. Der Mieterverein zu Hamburg hat einen Betriebskostenspiegel herausgegeben, der es ihnen erlaubt festzustellen, ob sie besonders viel oder wenig für die Grundsteuer, Wasser und Abwasser, die Heizung oder einen Aufzug bezahlen. Im Durchschnitt, das hat die Befragung der Mieter ergeben, werden in Hamburg 2,58 Euro pro m[2]im Monat für diese „zweite Miete“ bezahlt.

„Damit machen die Betriebskosten mehr als ein Drittel der Gesamtmietbelastung aus“, sagt Eckard Pahlke, der Vorsitzende des Mietervereins. Durch die inzwischen weiter gestiegenen Nebenkosten, insbesondere fürs Heizen, sei die Belastung sogar noch höher. Bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung fallen im Durchschnitt pro Jahr fast 2.500 Euro Nebenkosten an.

Pahlke hatte früher schon auf die hohen Nebenkosten hingewiesen, musste sich dabei aber neben seinen Eindrücken aus dem Tagesgeschäft auf Zahlen des Grundeigentümerverbandes stützen. Demnach stiegen die Nebenkosten zwischen 1982 und 2004 um 145 Prozent, die Miete laut Mietenspiegel dagegen nur um 107 Prozent.

Der Betriebskostenspiegel sorgt für Transparenz: Wer eine Wohnung sucht, kann erkennen, ob die geforderten Vorauszahlungen realistisch sind. Wer seine Nebenkostenabrechnung erhält, kann einschätzen, ob die Kostenansätze plausibel sind. Vermieter schließlich können Ausreißerpositionen erkennen, die ihr Wohnungsangebot unnötig verteuern.

Wie der Mietenspiegel gibt der Betriebskostenspiegel neben den durchschnittlichen Kosten für die Nebenkosten-Arten Unter- und Obergrenzen an, allerdings nur für ganz Hamburg. Den Betriebskostenspiegel gibt es kostenlos beim Mietervereins, Beim Strohhause 20, oder im Internet unter www.mieterverein-hamburg.de. Gernot Knödler