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KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER RÖDERS WINTERGATEGuten Rutsch

Nein, die Metapher vom übermütigen Esel auf dem Eis verbietet sich. Wenn auch nur aus Respekt vor dem Amt, das Berndt Röder bekleidet. Noch. Der Mann ist, auch nach seiner gestrigen Rechtfertigung, nicht mehr vermittelbar: Röder allein im Hohen Haus.

Die CDU kann es sich gar nicht leisten, die Anmaßungen ihres Präsidenten zu verteidigen, und der grüne Koalitionspartner hat dazu keinerlei Anlass. Fröhlich könnte die rot-rote Opposition den obersten Repräsentanten des Parlaments unter dem Beifall der Leserbriefspalten zum Watschenmann machen. Sie könnte aber auch noch ein paar Tage warten, ob die Selbstheilungskräfte in der Union stark genug sind. Draufhauen kann man immer noch.

Zwar mag es sein, dass jemand anderes als Berndt Röder mit einem blauen Auge davonkommen würde. Fraglich ist jedoch, dass jemand anderes als er überhaupt auf die Idee gekommen wäre, den Frustberg abzutauen. Der Mann hat sich den Ruf, die Selbstherrlichkeit auf zwei Beinen zu sein, jahrelang hart erarbeitet. Freunde im Parlament sind da rar, und selbst an Parteifreunden in der CDU herrscht zurzeit erheblicher Mangel.

Das Wintergate des Berndt Röder ist ein Balanceakt auf dünnem Eis. Das kann kein gutes Ende nehmen.

Guten Rutsch, Herr Präsident.

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