Teuer baggern

ELBVERTIEFUNG Kosten steigen um ein Drittel. Umweltverband spricht von Dilettantismus

„Die Elbvertiefung kommt in unsicheres Fahrwasser“

MANFRED BRAASCH, BUND

Die Ausbaggerung der Elbe wird deutlich teurer als geplant. Der Hamburger Anteil an dem Projekt wird mit inzwischen 137 Millionen Euro angegeben. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Bürgerschaftsfraktion der Linken hervor. Die Gesamtkosten, die zum größten Teil vom Bund getragen werden, seien „zurzeit mit rund 385 Millionen Euro veranschlagt“, heißt es in der am Dienstag erteilten Antwort. Damit liegt der Hamburger Anteil um rund ein Drittel über dem Ansatz von 102,5 Millionen Euro, den die Bürgerschaft Ende 2006 bewilligt hatte.

„Die Elbvertiefung kommt immer mehr in unsicheres Fahrwasser: Am Anfang eine falsche Bedarfsbegründung, dann ein dilettantisches Planverfahren und jetzt eine regelrechte Kostenexplosion“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

„Auffallend“ ist nach Braaschs Ansicht, dass die Wirtschaftsbehörde noch keine Verhandlungen mit der EU-Kommission aufgenommen hat. Im August 2009 war bekannt geworden, dass von der Elbvertiefung ökologische Gefahren für die Schutzgebiete am Unterlauf ausgehen dürften. Deshalb müssen die Planungen auf ihre Umweltverträglichkeit überprüft werden, die Zeitverzögerung liegt inzwischen bei über einem Jahr.

Der Hamburger Senat hofft, noch in diesem Jahr einen Planfeststellungsbeschluss zu erreichen. Erst danach könnte die Ausbaggerung beginnen. SMV