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Archiv-Artikel

Die Cineasten rücken wieder an

Fast 400 Filme zeigt die 56. Berlinale, die kommende Woche beginnt. Schwerpunkte in diesem Jahr: Politik, Fußball und der deutsche Film. Angekündigt haben sich unter anderem George Clooney und Isabella Rossellini

Die 56. Berlinale hat vom 9. bis 19. Februar fast 400 Filme im Programm. Der europäische Filmmarkt präsentiert zudem die Rekordanzahl von über 650 Produktionen. Um die Goldenen und Silbernen Bären konkurrieren im Wettbewerb 19 Filme, darunter vier deutsche Beiträge und 17 Weltpremieren. Sieben weitere Streifen laufen außer Konkurrenz. Die Filme seien in diesem Jahr sehr vielfältig, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick gestern bei der Vorstellung des Programms.

„Wer Sex will, wird Sex bekommen, wer Politik will, wird Politik bekommen, und Fußball ist sowieso dabei“, betonte Kosslick. Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft drehten sich viele Filme in den verschiedenen Sektionen um das runde Leder, fügte er hinzu.

Als prominente Gäste werden auf dem roten Teppich unter anderen die Schauspieler George Clooney und Isabella Rossellini erwartet, Jurypräsidentin ist die britische Charakterdarstellerin Charlotte Rampling. Vergeben werden zudem Auszeichnungen im Kurzfilmwettbewerb, der Friedensfilmpreis und der Teddy-Award für schwullesbische Filme. Eine dreiköpfige internationale Jury verleiht erstmals den mit 25.000 Euro dotierten Preis für den „Besten Erstlingsfilm“ an einen Debütstreifen im Wettbewerb, im Panorama oder im Kinderfilmfest. Ehrenbären erhalten der polnische Regisseur Andrzej Wajda und der britische Film- und Theaterschauspieler Sir Ian McKellen.

Eröffnet wird die Berlinale am 9. Februar mit Marc Evans Drama „Snow Cake“ mit Alan Rickman und Sigourney Weaver. Mit vier Streifen ist Deutschland im Wettbewerb am stärksten vertreten. Ins Rennen gehen Oskar Roehlers „Elementarteilchen“, Hans-Christian Schmids „Requiem“ sowie „Sehnsucht“ von Valeska Grisebach und „Der freie Wille“ von Matthias Glasner. Insgesamt zeigt das Festival in seinen verschiedenen Sektionen 55 deutsche Produktionen. „Die Liebhaber des deutschen Films werden voll auf ihre Kosten kommen“, so Kosslick. „Es ist ein starkes Jahr.“

Aus Hollywood sind zwei Filme im Wettbewerb, zwei weitere sind aus dem Iran. Der amerikanische Regisseur Robert Altman ist mit „A Prairie Home Companion“ mit Meryl Streep vertreten, und der französische Altmeister Claude Chabrol zeigt „Staatsaffairen“. Außer Konkurrenz läuft „Syriana“ mit George Clooney sowie die zum Teil in Babelsberg gedrehte Comicverfilmung „V wie Vendetta“ mit Natalie Portman.

Staraufgebot

Zu der siebenköpfigen Jury gehören unter anderem der deutsche Weltstar Armin Mueller-Stahl, der Oscar-gekrönte polnische Kameramann Janusz Kaminski und der amerikanische Produzent Fred Roos. Als Stargäste im Berlinale Palast werden auch die Schauspieler Heath Ledger, Isabelle Huppert, Meryl Streep, Sigourney Weaver, Natalie Portman und Philip Seymour Hoffman erwartet. Angekündigt sind zudem die Regisseure Robert Altman, Sidney Lumet und Claude Chabrol. „Der rote Faden ist in diesem Jahr der rote Teppich“, so Kosslick. epd