: BISCHOF WIDERSPRICHT OETTINGER
Nach dem Rücktritt des baden-württembergischen Sozialministers Andreas Renner gerät nun Ministerpräsident Günther Oettinger in die Kritik. Nach Darstellung des katholischen Bistums Rottenburg-Stuttgart hat Oettinger bei seiner Darstellung des Falls gelogen.
Hintergrund ist eine verbaler Schlagabtausch zwischen Renner und dem katholischen Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst. Im Juli 2005 soll der Minister im Streit über seine Schirmherrschaft für den Christopher Street Day zu Fürst gesagt haben: „Halten Sie sich da raus. Fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen.“ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb gestern unter Berufung auf die Diözese, Ministerpräsident Oettinger habe erstmals am 27. Januar, dem Tag von Renners Rücktritt, mit dem Bischof über die Kritik seines Ministers am Zölibat gesprochen. Tags zuvor hatte Oettinger der FAZ gesagt, er habe bereits zu einem früheren Zeitpunkt mit Fürst geredet: „Danach habe ich geglaubt, dass die Sache ausgeräumt sei.“ Die Diözese hält an ihrer Darstellung fest. Oettingers Sprecher war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
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