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Archiv-Artikel

Schauspieler zittern

SCHAUSPIELSCHULE Rektor Engler fürchtet, dass der Umzug erst 2014 erfolgt, geplant war 2012

Das Drama um den Umzug der Schauspielschule „Ernst Busch“ geht weiter. Für Rektor Wolfgang Engler ist der bisherige Zeitplan geplatzt. „Vor Ende 2013 ist da nichts gebaut, der Einzug kommt dann erst 2014“, sagte er der taz. Im Juni des vergangenen Jahres hatte der Senat nach jahrelanger Diskussion den Umzug an die Chausseestraße in Mitte beschlossen. Bis 2012 sollten Umbau und Umzug abgeschlossen sein, mehr als 30 Millionen Euro dafür bereit stehen. Bislang ist die Hochschule auf vier teils baufällige Standorte in Schöneweide, Lichtenberg und Prenzlauer Berg verteilt.

Hintergrund der Befürchtungen des Rektors ist, dass im Landeshaushalt 2010/2011 von den zugesagten rund 33 Millionen nur 5,5 Millionen Euro stehen. Zudem hat sich laut Engler der Zeitplan durch immer neue Beratungen verzögert. Dabei soll es auch um mögliche Bodenbelastungen gegangen sein. Am neuen Standort an der Chausseestraße wird es nach seinen Angaben eine Mischnutzung mit Lofts und Geschäftsräumen geben. Erst im Frühjahr könne ein Architektenwettbewerb beginnen.

Zu wenig Schwung

Alice Ströver (Grüne), Kulturausschuss-Chefin im Abgeordnetenhaus, beklagte in diesem Zusammenhang erneut, dass die Wissenschafts- und nicht die Kulturverwaltung für „Ernst Busch“ zuständig ist. „Die Kultur hat da kaum Einfluss“, so Ströver zur taz. Sie geht zwar nicht davon aus, dass der Umzug ganz scheitert, ihr Eindruck von der Wissenschaftsverwaltung aber ist: „Die machen es halbherzig.“

Die Wissenschaftverwaltung sieht den Umzug nicht in Gefahr. „Der Weg zum Umbau ist geebnet“, sagte Sprecher Martin Sand. Auch wenn im Haushalt dafür nur 5,5 Millionen Euro vorgesehen sind, soll die Gesamtsumme von 33 Millionen Euro nicht infrage stehen. „Das ist in der mittelfristigen Finanzplanung drin“, sagte Sand. 2012 könne man den Großteil des Umbaus angehen.

Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) hatte den Standort an der Chausseestraße nach der Senatsentscheidung im vergangenen Sommer als „Traumstandort für Schauspielkunst im Herzens Berlins“ bezeichnet. Nur einen Kilometer Luftlinie entfernt liegt das Deutsche Theater, nicht viel weiter weg befindet sich das Berliner Ensemble. STEFAN ALBERTI