KUNST UND KOHLE, ADEL UND ÄSTHETIK : Danebengemalt in Dänemark
KOPENHAGEN dpa/taz | Wenn Adel und Kunst aufeinandertreffen, kann es schon mal zu Missverständnissen kommen. Dänemarks Kronprinz Frederik und seine Frau, Prinzessin Mary, hatten für ihr Schloss Amalienborg ein Werk bei dem dänischen Künstler John Kørner bestellt. Passend zum Ambiente wollten sie ein Gemälde in Blau, auch wenn der Maler für seine Arbeiten in Gelb bekannt ist. Kørner fertigte ein sieben mal drei Meter großes Gemälde an, das eine „ausländisch“ aussehende Frau und einen typisch dänischen Fischer in einem Boot zeigt, was den Hoheiten jedoch gar nicht gefiel. „Sie fragten, ob ich es nicht fertig malen könnte, und ich musste sagen: Das ist fertig“, erklärte Kørner der Zeitung Politiken. Aber was soll man als alte Malerhure tun? „Ich bin doch kein Rockstar, der sagt: Verpisst euch, ich will nur Kohle sehen.“ Jetzt malt Kørner sein Bild fertig.