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Archiv-Artikel

Obdachlose im Winter Vier campieren in der Kälte

Von kaj

Nachdem in der Kälte binnen weniger Tage zwei Obdachlose starben, die am Stadtrand in Zelten lebten, hat die Sozialbehörde die Bezirke veranlasst nachzufragen, ob dort noch mehr Menschen im öffentlichen Raum campieren. Die Abfrage ergab laut Sprecherin Katja Havemeister, dass in Altona eine Person ohne Zelt im Freien übernachte, die Hilfe ablehne. Im Bezirk Wandsbek lebe eine Person in einem Zelt, zu der die bezirkliche Fachstelle für Wohnungslose Kontakt halte. Und im Bezirk Mitte gebe es zwei Zelte auf der Grünfläche in Öjendorf, wo vor wenigen Tagen der zweite Tote gefunden wurde. Die Mitarbeiter der Fachstellen würden sich in allen vier Fällen darum bemühen, die Menschen zu überzeugen, dass sie einen Platz im Winternotprogramm in Anspruch nehmen. In den übrigen vier Bezirken campiert nach derzeitiger Kenntnis niemand in Zelten.

Die Obduktion des am Sonntag gefundenen und bislang nicht identifizierten Toten habe ergeben, dass dieser „nicht erfroren, sondern an einer Bauchfellentzündung gestorben“ sei. Der Mann hätte einen Arzt benötigt. Aus Anlass seines Todes forderte unter anderen auch der Sozialarbeiter der Obdachlosen-Zeitung Hinz&Kunzt, Stefan Karrenbauer, alle Hamburger auf, „ihre Augen offen zu halten“. Und wenn sie ein Zelt sehen, sollten sie „nachschauen, ob jemand drin liegt“. Und sollten sie davor Scheu haben, sei es sinnvoll, die Polizei zu rufen. kaj