: Guter FDP-Rat ist teuer
NEBENEINKÜNFTE Westerwelle soll Honorare von je über 7.000 Euro für Vorträge bei Firmen kassiert haben
BERLIN apn | Nachdem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sich seit dem Wochenende Käuflichkeitsvorwürfe gefallen lassen muss, steht nun auch FDP-Chef Guido Westerwelle in Verdacht, für Vorträge bei Firmen der Finanzindustrie sowie der Hotel- und Versicherungsbranche üppige Honorare eingeheimst zu haben.
Nach offiziellen Angaben des Bundestags hat der Politiker zwischen 2005 und 2009 für 35 seiner Reden jeweils über 7.000 Euro kassiert. Insgesamt wären das circa 250.000 Euro. Die genaue Höhe geht aus der Aufstellung des Parlaments nicht hervor. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Thomas Oppermann, ging am Mittwoch scharf mit Westerwelle ins Gericht. Er sagte, solange Westerwelle nicht jedes einzelne dieser Honorare von sich aus in genauer Höhe offenlege, bestehe der Verdacht, dass er über Jahre von Unternehmern angefüttert worden sei. „Nach dem Motto: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“, sagte der SPD-Politiker.
Währenddessen forderte der stellvertretende Vorsitzende der Linken, Klaus Ernst, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, eine Regierungserklärung abzugeben und ihren Vizekanzler abzulösen.