gut gegen böse nein, klug gegen blöde ja von WIGLAF DROSTE
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Der Erkenntnisgewinn der dänischen Karikaturenaffäre tendierte anfangs gegen null. Die islamische Unterschicht, die den Kultursprung vom ollen Mohammedaner zum geschmeidigeren Muslim noch nicht gepackt hat, zeigte, was sie unter Anleitung religiöser Hetzer so drauf hat: Fäusteballen, Rumbrüllen, Häuser anstecken, bei Bedarf gern auch Morden und Totschlagen. Das ist nicht schön, aber auch nicht neu. Der Mob erinnert an deutsche Neonazis, die in den Neunzigerjahren regelrecht ermuntert wurden, Jagd auf Ausländer zu machen und Asylantenheime anzustecken.

Interessanter als das organisierte Drohgeheule von islamischen Vollbartfreunden sind die Reaktionen aus dem tipptopp zivilisierten Westen. Selten gab es so viele neidische Christen zu bekucken. Zwar ist der Islam für Christen in erster Linie ein Konkurrenzunternehmen, gleichzeitig aber, wie das Christentum eben auch, eine Ausschankstelle für kollektiven Irrsinn.

Im Wahn sind die Religionen vereint; allerdings wurmt die Christen, dass nicht der eigene Aberglaube, sondern leider der andere, der islamische, gerade Oberwasser hat. Bei der Papstwahl 2005 war das noch anders, da hatten die Christen die Nase vorn; jetzt sind sie ins Hintertreffen geraten und entsprechend verbittert. Doch das Personal hat dazugelernt. Bischöfe und Kardinäle zeigen sich als flinke Trittbrettfahrer des Islam; organisierte Gewalt finden sie zwar ganz, ganz schlimm, aber ihre Wurzel, die religiöse Gehirnwäsche, bejahen sie unbedingt. Sonst könnten sie den eigenen Bin Laden ja auch gleich dichtmachen.

Privat kann jeder glauben, was er möchte; stellt er sich damit in die Öffentlichkeit, muss er darauf gefasst sein, dass alles, was ihm heilig ist, anderen gar nichts bedeutet, auf Ignoranz stößt oder zum Gegenstand spöttischer oder despektierlicher Bemerkungen wird. So ist es geregelt unter vernunftbegabten Erwachsenen. Das will der Gläubische als solcher partout nicht einsehen; statt aber seinen Kopf zu lüften, träumt er lieber davon, es denen, die auf das Suchtmittel Glauben verzichten, mal so richtig zu zeigen.

Also zeigt uns der Mullah seinen unrasierten Mohammed, und der Berufschrist Peter Hahne entblößt in Bild am Sonntag seinen hängenden Christus. Wer will das sehen? Religiöser Exhibitionismus gleich welcher Art ist nicht im Mindesten respektabel. Statt froh und dankbar zu sein, dass man sie nicht in die Gummizelle packt, werden die Gläubischen auch noch frech. Ob sie sich im Aggregatzustand des fanatischen Mohammedaners oder des knuddeligen Christenschafes zeigen, macht nur einen graduellen Unterschied, keinen wesentlichen.

Es gibt keine Achse des Bösen, und es gibt auch keine Achse des Guten – es sei denn, sie wäre als ironische Persiflage auf die Achse des Bösen gemeint. Es gibt keinen Kampf zwischen Gut und Böse, nur den zwischen Klug und Blöde. Das appeasementhafte Gerede vom „Respekt vor religiösen Gefühlen“ hat nichts mit Toleranz zu tun; es ist entweder Teil der religiösen Propaganda oder schlicht Ausdruck einer Feigheit, die sprichwörtlich geworden ist: Der Klügere gibt nach. Das hat der Dummheit noch immer zum Sieg verholfen.