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Archiv-Artikel

Personal für die Publizisten

Die Studierenden der Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität erzielen mit ihrem Protest einen Teilerfolg: Die Stellensituation an ihrem Institut soll mit drei neuen Professoren deutlich verbessert werden

Die Publizistikstudenten der Freien Universität (FU) haben mit ihrem Protest gegen die miserable Stellensituation an ihrem Institut einen ersten Erfolg erzielt. Der Fachbereichsrat beschloss jetzt, zwei Professuren auszuschreiben und eine Juniorprofessur einzurichten. Der Geschäftsführende Direktor Hans-Jürgen Weiß zeigte sich optimistisch. „Es ist ein guter Anfang, dass der Fachbereich und das Präsidium aktiv geworden sind“, sagte Weiß. „Ich kann nur hoffen, dass das auch nachhaltige Folgen hat.“

Vergangene Woche hatten die Studenten den Akademischen Senat und die Universitätsleitung in einer Resolution aufgefordert, freie Professorenstellen schnellstmöglichst zu besetzen und für ausreichende Vertretungen zu sorgen. Am Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften sind derzeit nur vier von acht Professuren besetzt. Überfüllte Seminare und verlängerte Studienzeiten sind die Folgen (taz berichtete).

Die Studierenden geben sich mit dem Etappensieg nicht zufrieden. „Damit das Institut langfristig überlebt, braucht es mehr“, sagte Carolin Möllmann von der Fachschaftsinitiative. Schließlich seien mit den zugesagten Professuren noch nicht alle Stellen besetzt. Dass nach Jahren des Stillstands überhaupt Bewegung in die Publizistik kommt, führt Möllmann auf den Druck zurück, der in den vergangenen Wochen vom Institut auf das Präsidium ausgeübt wurde. Auch der Verwaltungsleiter des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften, Detlef Brose, glaubt, es sei „höchste Eisenbahn, dass da etwas passiert“. Dafür sei das Engagement der Studierenden eine wertvolle Unterstützung.

Doch nicht alle im Fachbereich zeigen Verständnis für die katastrophale Lage der Publizisten. So wies Professor Thomas Risse vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft darauf hin, dass die Bewilligung der Stellen noch lange nicht bedeute, dass sie auch gleich ausgeschrieben werden müssten. Risse ist Sprecher des Exzellenzclusters „Governance in a Globalized World“, mit dem die FU im Exzellenzwettbewerb des Bundes vertreten ist. Sandra Courant