Sanierung wird teurer

PREMIERE Das Schauspielhaus braucht 3,75 Millionen Euro mehr, um im Zeitplan zu bleiben. Damit steigen die Kosten um ein Viertel

Dem Schauspielhaus steht eine neue Ära bevor: Die kommende Spielzeit ist die erste in der Intendanz von Karin Beier und die erste nach der Sanierung. Die hat am 1. Juni 2012 begonnen und ist nicht abgeschlossen. 16,5 Millionen Euro sollten der Neubau des Bühnenturms und die Sanierung der Bühnentechnik kosten.

Eine schriftliche Anfrage des CDU-Kulturpolitikers Dietrich Wersich an den Senat hat nun ergeben, dass die Gesamtkosten nach Berechnungen des Schauspielhauses um rund 3,75 Millionen Euro steigen werden.

Die Mehrkosten seien entstanden, damit „wir den Eröffnungstermin halten können“, sagt der scheidende geschäftsführende Intendant des Schauspielhauses, Jack Kurfess. Die neue Intendantin Karin Beier will das Haus am 15. November mit der Premiere des Stücks „Die Rasenden“ eröffnen. Die Eröffnung war bereits einmal um einen Monat verschoben worden, weil es Probleme bei den Bauarbeiten gegeben hatte.

Erneut zu verschieben sei undenkbar. „Meine Anfangsphase ist in Stein gemeißelt“, sagte Karin Beier bereits im Januar. „Da sind Regisseure dabei, die zeitlich extrem eng gebunden sind, die begehrt sind, die nicht mal eben anderthalb Montage später kommen können.“ Es hat nun oberste Priorität, den Eröffnungstermin im November zu halten. Dementsprechend ist man bereit, die unerwarteten Probleme bei der Sanierung zu lösen, auch wenn dadurch Mehrkosten entstehen.

In Zeitverzug kamen die Bauarbeiten unter anderem, weil ein benachbartes Hotel im Herbst 2012 verhinderte, vor dem Schauspielhaus einen Kran aufzustellen. „Der Abbruch musste per Hand aus dem Haus getragen werden“, sagt Kurfess. In der Folge mussten die Rohbauarbeiten in den Winter verschoben werden, was wiederum bedeutete, dass die Baustelle aufwendig gegen die Witterung geschützt werden musste.

Sowohl das Schauspielhaus als auch die Kulturbehörde sind zuversichtlich, dass der 15. November als Eröffnungstermin gehalten werden kann. Unklar ist allerdings, wo das Geld für die Mehrkosten herkommen soll. Es wird an der Kulturbehörde sein, dieses Problem zu lösen. Die Kulturbehörde müsse allerdings die Mehrkosten erst noch überprüfen, sagt Sprecher Enno Isermann. „Zu einem Baustillstand wird es aber nicht kommen.“  KLAUS IRLER