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Archiv-Artikel

33.000 Firmen gehen 2009 pleite

KRISENFOLGEN Die Zahl der Firmen und Verbraucher, die die Insolvenz beantragen müssen, steigt

FRANKFURT/M. apn/dpa | Die Wirtschaftskrise hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Firmen und Verbraucher in die Insolvenz getrieben. Erstmals seit 2003 stieg die Zahl der zahlungsunfähigen Unternehmen 2009 im Vergleich zum Vorjahr wieder, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2009 gingen knapp 33.000 Firmen pleite – 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings liegt diese Zahl noch sichtbar unter dem Höchststand von 2003 mit damals 39.320 Unternehmensinsolvenzen.

101.100 Verbraucherpleiten

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm laut Bundesamt 2009 zu, nämlich um 3 Prozent auf rund 101.100. Im Jahr 2008 waren die Verbraucherpleiten zum ersten Mal seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 zurückgegangen. Seinerzeit registrierten die Statistiker ein Minus von 7,1 Prozent gegenüber 2007. Die Insolvenzen von Personen, die früher einer selbstständigen Tätigkeit nachgegangen sind, lagen mit gut 24.600 Fällen um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Gesamtzahl aller Insolvenzen einschließlich der 2.800 Nachlassinsolvenzen und der knapp 1.700 Insolvenzen von natürlichen Personen, die als Gesellschafter größerer Unternehmen zahlungsunfähig wurden, nahm 2009 um 5 Prozent auf knapp 163.000 zu.

Rekordforderungen offen

Die Gerichte beziffern die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger im Jahr 2009 auf die Rekordsumme von 85 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 33,5 Milliarden Euro. Die hohe Summe 2009 ist auf die Insolvenzen einiger wirtschaftlich bedeutender Unternehmen zurückzuführen. Darunter zum Beispiel der Handelskonzern Arcandor. Bei den zahlungsunfähigen Unternehmen arbeiteten mehr als 250.000 Menschen.