FILM : Verrücktes Leben
Ermordet worden ist Christian Poveda am 2. September letzten Jahres auf dem Rückweg von Dreharbeiten in einem Vorort San Salvadors offenbar von jenen, von deren Leben er in seinem Film „La Vida Loca“ erzählt. In seinen jüngsten Reportagen hatte der 54-jährige Reporter sich mit gewalttätigen Jugendbanden in Zentralamerika, den so genannten Maras, beschäftigt. Bei Kämpfen zwischen den zwei verfeindeten Gruppen „Mara 18“ und „Mara Salvatrucha“ sind im vergangenen Jahr geschätzte 3.700 Menschen getötet worden. Povedas Film ist eine außergewöhnlich intime Recherche im Herzen einer Gang, bei der „Mara 18“ im salvadorianischen La Campanera. Ohne Sensationsgier spürt Poveda den Ursachen der Gewalt der meist minderjährigen Bandenmitglieder nach und fragt nach der Tiefe ihrer Verzweiflung und ihres Hasses. Mit starken Bilder und berührenden Porträts verleiht er den brutalen Gangstern ein menschliches Gesicht inmitten einer brutalen Welt. MATT
■ Do, 11. 3., 20 Uhr, Lichtmess, Gaußstraße 25