Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 20. 7., 15 Uhr, Friedhof Ohlsdorf

Fest für Frieden

Seit ein paar Jahren macht das Ohlsdorfer Friedensfest Rechtsradikalen erfolgreich den Ort an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Ohlsdorfer Friedhof streitig, an dem sie seit 2004 alljährlich der „deutschen Opfer des alliierten Bombenterrors“ „gedacht“ hatten. Auch dieses Jahr soll der Missbrauch der Opfer für revisionistische Propaganda verhindert werden. Bis zum 4. August finden zahlreiche Veranstaltungen statt, die unter dem Motto „Erinnern ist keine leichte Kost“ neue Formen des Gedenkens suchen und erproben sollen. Nicht zuletzt, weil die Zeit, in der Zeitzeugen persönlich erzählen können, zu Ende geht. Treffpunkt für die Veranstaltungen sind in der Regel die Sammelgräber für die Bombenopfer an der Mittelallee. Das Programm gibt es unter www.psychosoz-arbeit.org.

■ Fr, 26. 7., Sa, 27. 7. + Do, 1. 8. bis Sa, 3. 8., je 21 Uhr, Knust

Club-Methusalem

Es ist ein gefährliches Milieu, in dem sich ein Liveklub behaupten muss. Wenn man nicht ganz genau auf den sensiblen Organismus aufpasst, fällt er den Widrigkeiten seines Milieus ganz schnell zum Opfer. Einen guten Riecher braucht es, eine schnelle Reaktionsfähigkeit – und ein dickes Fell. Entsprechend niedrig ist die durchschnittliche Lebensdauer der Gattung, geradezu biblisch das Alter des Knust: 27 Jahre hatte der Klub den Stürmen des Rocklebens schon getrotzt, als die Türen der angestammten Räume in der Brandstwiete sich endgültig schlossen. Seit zehn Jahren residiert der Knust nun schon im ehemaligen Schlachthof an der Feldstraße. Dort wird am kommenden Freitag- und Samstagabend und noch einmal vom Donnerstag bis zum Samstag der Woche darauf mit jeder Menge Musik mit je mindestens einer Gitarre Geburtstag gefeiert. Auf der Bühne steht unter anderem der schwedische Singer/Songwriter Kristofer Aström.

■ Fr, 26. 7., 19 Uhr, Haus der Photographie, bis 13. 10.

Visuell kreativ

Zum elften Mal präsentiert die Ausstellung „Visual Leader“ im Haus der Photographie in den Deichtorhallen bis Mitte Oktober die diesjährigen Gewinner der renommierten Lead Awards für Print- und Onlinemedien. Zu sehen sind rund 200 Arbeiten von Newcomern und renommierten FotografInnen aus den Bereichen Fotografie und Grafikdesign, die eine Jury aus den kompletten Jahrgängen von rund 400 deutschen Magazinen, Tageszeitungen und Onlinemedien ausgewählt hat.

■ So, 21. 7., 18 Uhr, Magellan-Terrassen

Literatur- Schwergewicht

Er hatte nicht nur einst exakt dieselben Maße wie jener namensgebende und stadtbildprägende rote Backstein. Er ist auch im übertragenen Sinne das Schwergewicht der Hamburger Literaturszene. Ende letzten Jahres ist die dreizehnte Ausgabe des alle zwei Jahre erscheinenden Literaturjahrbuchs „Hamburger Ziegel“ (Dölling und Galitz, 556 S., 14,80 Euro) mit Kurzgeschichten, Auszüge aus Romanen, Gedichten und Essays von über 50 VertreterInnen der Hamburger Gegenwartsliteratur erschienen. Am Sonntag lesen vier der Autorinnen in der Hafencity. Monique Schwitter stellt ihre Erzählung „Ähnlich schnell, wie ein Mensch geht“ vor, Stephanie Töwe ihre Erzählung „Kleine Morde“ – mit der sie im Januar den „Ziegel“-Slam gewonnen hat. Jennifer Heinrich liest aus ihrer Erzählung „René“ und Meike Winnemuth aus ihrem Buch „Das große Los“.  MATT