BREITES BÜNDNIS UNTERZEICHNET „BERLINER ERKLÄRUNG ORGANSPENDE“ : Berlin will bei Organtransplantationen Vorbild werden
Immer weniger BerlinerInnen spenden Organe. Dem wollen jetzt Vertreter aus Politik, Medizin und Verbänden entgegenwirken. Die „Berliner Erklärung Organspende“, die am Donnerstag vorgestellt wurde, soll die Vorgänge bei Spenden und Transplantationen transparenter gestalten, um Vertrauen in das System zu schaffen und mehr Menschen zur Organspende zu bewegen. Damit will der Zusammenschluss Vorbild in Deutschland werden. „Jeder, der aus Angst auf eine Spende verzichtet, verlängert das Leid eines anderen“, sagte Heiko Thomas, Sprecher für Gesundheit der Grünen im Abgeordnetenhaus und Initiator der „Berliner Erklärung“. Allerdings gehe es nicht darum, die Menschen zum Spenden zu zwingen. „Wir wollen einen Hintergrund schaffen, dass Bürger sich sicher sein können, wenn sie spenden“, so Thomas. „Sie sollen frei von Ängsten entscheiden.“
Die fünf Punkte der Erklärung greifen Themen wie bessere Berichterstattung oder Sicherung der medizinischen Qualität, etwa durch den Austausch mit anderen Zentren, auf. Über bundesweite Vorgaben hinaus sollen entsprechende Prüfberichte offengelegt werden. Ein neu gegründeter Beirat, interdisziplinär aus Ärzten, Laien, Patientenvertretern und Vertretern der Politik zusammengesetzt, will längerfristig Verbesserungsvorschläge erarbeiten und zusätzlich Kontrolle ausüben. Vor allem der Dialog mit Spendern und Angehörigen soll in den Mittelpunkt rücken, so die Initiatoren der Erklärung. In Treffen mit Krankenhäusern und Angehörigen soll herausgefunden werden, was Angehörige wollen und was Krankenhäuser liefern können. Vor allem soll schon in der Sprache klargemacht werden, dass es sich um einen humanen Akt und nicht einen automatisierten Prozess handle. HEW