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Archiv-Artikel

Seehofer hilft Bauernverband

Von RENI

BERLIN taz ■ Die Grünen wollen heute im Bundestag von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) wissen, was „lästige Demonstranten“ sind. Als solche hat das Ministerium die Teilnehmer eines Aktionstages für gentechnikfreie Landwirtschaft bezeichnet. Die Formulierung stammte aus einem Aufruf des Deutschen Bauernverbandes. Diesen verschickte nicht nur die Lobbyorganisation selbst, sondern praktischerweise auch gleich das Seehofer-Ministerium. Die grüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfgen will nun offiziell von Seehofer wissen, warum sein Haus den Bauernverbandsaufruf versendet hat. Umweltverbände hatten vor zwei Wochen zum Aktionstag aufgerufen, der Deutsche Bauernverband hatte seinen Gegenaufruf gestartet. Tenor: Jeder gentechnikkritische Bauer sei einer, der „einen Keil zwischen die Landwirte treibt“. Geholfen hat das übrigens wenig: Mit etwa 5.000 Teilnehmern in 50 deutschen Städten kamen mehr Demonstranten zum Aktionstag, als die Umweltverbände erwartet hatten. Immerhin 80 Traktoren und 1.000 Menschen wurden in Ingolstadt gezählt – Seehofers Wahlkreis. RENI