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Benzol liegt in der Luft

In Deutschland sind heute wegen der Gesundheitsgefahren Benzolkonzentrationen von über 0,1 Prozent verboten

BERLIN taz ■ Benzol ist eine farblose Flüssigkeit mit charakteristischem Geruch. Es gehört zu den aromatischen Kohlenwasserstoffen und gilt als krebserregend. Es dient als Ausgangsstoff zur Herstellung vieler Chemikalien. Denn es verfügt über hervorragende Eigenschaften: Es ist leicht brennbar, verdampft schnell, ist dünnflüssiger als Wasser.

Lange Zeit wurde Benzol daher als gutes Lösungsmittel für Farben, Kautschuklacke, Öle und als Universalreiniger eingesetzt. Auch für Synthesen ist Benzol wichtig, etwa zur Herstellung von Styrol, Nylon, Kunststoffe und Farben.

Das Dumme: Benzol ist extrem giftig. 2 Prozent Luftvolumenanteil in der Atemluft führen nach spätestens 10 Minuten zum Tod. Die tödliche orale Dosis beträgt beim Menschen 50 Milligramm. Leichte Vergiftungen äußern sich in Schwindelgefühl, Brechreiz und Apathie. Bei einer schweren Vergiftung kommt es zu Fieber und Sehstörungen bis hin zu vorübergehender Erblindung und Bewusstlosigkeit. Deshalb wurde Benzol zunehmend durch weniger giftige Stoffe ersetzt, etwa das nicht krebserregende Toluol.

Bis vor einigen Jahrzehnten war man sich der Giftigkeit des Benzols nicht bewusst. Es wurde sorglos damit umgegangen. Später folgten allerdings Aufklärungskampagnen über die Gefahren des Benzols. In Deutschland sind heute wegen der Gesundheitsrisiken Benzolkonzentrationen von über 0,1 Prozent verboten. Eine Ausnahme bilden Treibstoffe: Benzol erhöht die so genannte Klopffestigkeit von Benzin, jene Eigenschaft, die unkontrollierte Selbstentzündungen verhindert. NICK REIMER

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