Die Bahn taucht ab

Der Nord-Süd-Tunnel der Bahn wird Berlins neue „Hauptschlagader“, jubelt die IHK. Eröffnung ist Ende Mai

Am 28. Mai eröffnet der Hauptbahnhof, es gibt einen neuen Fahrplan – und auch der Nord-Süd-Tunnel wird für den Bahnverkehr freigegeben. Darauf freut sich unter anderem die Industrie- und Handelskammer (IHK). Hauptgeschäftsführer Christian Wiesenhütter bezeichnete die Verkehrsverbindung gestern bereits als „Berlins neue Hauptschlagader“.

Der Fahrplanchef der Deutschen Bahn für den Personenverkehr, Ingulf Leuschel, bedankte sich für dieses Lob. Die neue Trasse bringe der Mehrheit kürzere Reisezeiten, sagte er. Die IHK rechnet zudem damit, dass die Wirtschaftszentren der Stadt durch die neue Bahnstrecke gestärkt werden.

Leuschel räumte ein, dass sich für einige Kunden die Fahrzeiten zu bestimmten Zielen verlängerten. Die zusätzliche Reisedauer betrage aber fast immer weniger als 10 Minuten. Entscheidend sei, dass „für den weitaus größten Teil der Kunden das Bahnfahren deutlich attraktiver werde“. Durch den neuen Tunnel spare der Fahrgast bei den Regionalverbindungen zwischen 20 und 40 Prozent Zeit. So verkürze sich etwa die Reisedauer vom brandenburgischen Luckenwalde bis zum Potsdamer Platz um 27 Minuten. Darüber hinaus entstünden an Berliner S- und U-Bahnhöfen neue Haltepunkte für den Regional- und Fernverkehr.

Auf der neuen Trasse werden die Regionalbahnlinien aus Norden und Süden auf kurzem Weg durch Berlin geführt. Sie müssten nicht mehr über den Außenring auf die überlastete Stadtbahn geleitet werden, sagte der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg, Hans-Werner Franz. Dadurch würden die Züge auch pünktlicher. „Darum beneiden uns Ballungsräume wie London und Paris“, unterstrich Franz. DDP, TAZ