: Weg frei für Inspektion
SYRIEN Der vermutete Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg soll jetzt untersucht werden
NEW YORK dpa/rtr | Die Vereinten Nationen (UN) können nach eigenen Angaben in Kürze ihre Chemiewaffen-Inspektion in Syrien aufnehmen. Die syrische Führung unter Baschar al-Assad habe den Details der Untersuchung zugestimmt, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Mittwoch. Das Inspektorenteam stehe kurz vor der Abreise und werde bis zu zwei Wochen im Land bleiben. Insgesamt sollen drei Orte besucht werden, an denen chemische Waffen eingesetzt worden sein sollen. Dabei handelt es sich um die Stadt Aleppo und zwei andere Orte, die jedoch nicht bekannt gegeben wurden. Die Inspektoren halten sich seit mehreren Tagen im niederländischen Den Haag für die Abreise bereit. Angeführt wird das Team von dem Schweden Ake Sellström.
Die syrische Regierung hatte nach langem Widerstand Ende Juli den Inspektionen zugestimmt. Seitdem hatte das UN-Expertenteam auf die Klärung noch offener Details gewartet. Das Regime von Präsident Baschar al-Assad und die Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Nach früheren UN-Angaben sollen zunächst drei mögliche Vorfälle untersucht werden, davon einer in Chan al-Assal nahe Aleppo im Norden des Landes. Über die beiden anderen Inspektionsorte wurde zunächst nichts bekannt: Diese Frage gehörte offenbar zu den Details, die in den vergangenen Tagen noch zu klären waren.
Der UN-Generalsekretär würdigte die Kooperation der syrischen Regierung. „Unser Ziel bleibt eine völlig unabhängige und unparteiische Untersuchung“, zitierte ihn der Sprecher. Ban habe volles Vertrauen in die Integrität und den Professionalismus des Inspektionsteams. Ein effektiver Mechanismus zur Untersuchung der Vorwürfe von C-Waffen-Einsätzen könne ein wichtiges Abschreckungsmittel gegen derartige Einsätze sein.
„Die überwältigende Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für diese Untersuchung macht klar, dass die Verwendung chemischer Waffen von jeder Seite unter jeden Umständen ein empörendes Verbrechen wäre“, hieß es abschließend in der schriftlichen Mitteilung.