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Archiv-Artikel

Passgenaue Ranzen für Hartz IV

Betr.: „Besser als nichts“, „Etwas blauäugig“ (Leserbriefe zum Gastkommentar „An ihren Ranzen sollt ihr sie erkennen“ von Volker Busch-Geertsema), taz bremen vom 13.03.2006

Bei den Leserbriefen muss doch noch mal das große Fass geöffnet werden. Denn die folgenden Punkte lassen sich problemlos auf andere Fragen zu Hartz IV übertragen.

1. Mit dem SGB II hat sich die Politik endgültig von der Bedarfsdeckung verabschiedet. Ohne Spenden geht nix mehr. (…)

2. Hartz-IV macht schon I-Dötzchen krank, wenn die Haltungsschäden von morgen mit einem nicht rückengerechten Tornister gleich mit verschenkt werden. (…)

3. Im Gesetz Gender-Mainstreaming festgeschrieben, in der Praxis wieder in den 50ern gelandet. Der „passgenaue“ Schulranzen (rosa/hellblau) bereitet schon frühzeitig auf die passgenauen Eingliederungsmaßnahmen vor, die neun Jahre später auf die Erstklässler warten. Nirgendwo sonst wird so stark nach Männer/Frauen sortiert wie dort.

4. Arme haben dankbar zu sein. Kritische Überlegungen sind zu unterlassen; sie könnten den Stammtischmob auf den Plan rufen. SASSA WEYANDT, Arbeitslosenzentrum Tenever