Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am heutigen Montag wird im Sama-Café auf eine Antifa-Demo in Greifswald, die Anfang April stattfinden soll, vorausgeschaut. Das Motto der Demo lautet etwas simpel und smashy: „Burschis aus der Deckung holen – Den rechten Konsens anfechten!“, verweist allerdings recht deutlich auf diejenigen, gegen die demonstriert werden soll. Und rechte Burschenschaftler sind in Greifswald seit langem recht ungestört sehr aktiv. Zugleich wird dies die erste größere Antifademo in Mecklenburg-Vorpommern seit über fünf Jahren sein, sie braucht also wirklich viel Vorbereitung. Am Mittwoch wird im Café Morgenrot an die aktuelle Schirrmacher-Dabatte angeknüpft, auch hier soll es um das Alter, die Altersvorsorge und das Rentenrecht gehen. Allerdings wird nicht gefordert, die deutsche Frau als Gebärmaschine anzusehen, sondern es wird über alternative Formen der Altersabsicherung nachgedacht werden. An nämlichem Tag zu nämlicher Zeit wird im Kato über, wie es im Ankündigungstext so schön heißt, „deutsches Ent-Sendungsbewusstsein“ gesprochen. Claudia Haydt und Cengiz Barskanmaz sprechen über die postkolonialen Einsätze der Bundeswehr, die als Friedensmissionen getarnt werden. Das ganze findet im Rahmen der ebenfalls gut benannten Kampagne „Wiederentwaffnung jetzt!“ statt. Am Samstag dann ist Antifa-Großkampftag, erst wird ab 10 Uhr am S-Bahnhof Köpenick gegen die NPD und ihren Marsch durch Köpenick demonstriert, anschließend dann findet sich ab 14 Uhr am U-Bahnhof Lipschitzallee eine Protestgruppe zusammen, die gegen die, so nennen es die VeranstalterInnen, „Nazihomezone Rudow“ agieren will. Denn in Rudow konnte sich in den letzten Jahren weitgehend unbemerkt von den professionellen Antifas eine rührige Naziszene etablieren, die die Kampfzone Neukölln ganz anders begreift als Detlev Buck.