: Erst der Job, dann die Familie
ALLTAG Junge Leute fürchten vor allem Arbeitslosigkeit, besagt eine Studie
HANNOVER afp | Junge Arbeitnehmer in Deutschland haben einer Umfrage zufolge trotz niedriger Jugendarbeitslosigkeit und des beklagten Fachkräftemangels Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes.
In einer am Mittwoch in Auszügen vorab veröffentlichten Studie im Auftrag der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) erklärten 81 Prozent der Befragten, die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes sei für sie das Wichtigste im Berufsleben. Am zweitwichtigsten war den jungen Arbeitnehmern zwischen 15 und 29 Jahren die Atmosphäre am Arbeitsplatz mit 72 Prozent.
Auf Rang drei und vier rangierten Weiterbildung und die Nähe zu Familie und Freunden. Die Höhe des Gehalts spielte eine nachgeordnete Rolle und landete auf Platz fünf. Der Studie zufolge gibt es in der Altersgruppe trotz einer optimistischen Grundstimmung eine „diffuse Zukunftsangst“. So hätten bei der Frage nach konkreten persönlichen Ängsten 70 Prozent der Befragten gesagt, sie fürchteten niedrige Löhne. 60 Prozent bekundeten Sorge vor nur befristeten Arbeitsverträgen.
Für die Untersuchung „Leben und Arbeiten aus der Sicht junger Beschäftigter“ wurden rund 2.700 junge Arbeitnehmer nach ihren Lebensentwürfen befragt, unter ihnen Auszubildende, Berufseinsteiger und Studierende, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung hinter sich haben. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, ihre Aussagekraft gilt nach Angaben der IG BCE aber auch für junge Beschäftigte in Branchen, die nicht durch die IG BCE vertreten werden.