Berichte über viele Tote bei Giftgasangriff

SYRIEN Opposition erhebt schwere Vorwürfe gegen die Regierungstruppen

Syrische Regierung: keine Inspektion durch UN-Experten ohne Erlaubnis

BEIRUT/DAMASKUS/ISTANBUL afp/dpa | Syriens Opposition hat die Regierungsarmee beschuldigt, bei einem Großangriff mit Chemiewaffen nahe Damaskus ein Massaker mit 1.300 Toten angerichtet zu haben. Dieser Angriff habe allen Hoffnungen auf eine politische Lösung den „Todesstoß versetzt“, sagte George Sabra von der Syrischen Nationalen Koalition am Mittwoch in Istanbul. Auch andere Oppositionsgruppen berichteten von dem Angriff, sprachen allerdings von Hunderten Toten. In Videos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren Dutzende von Leichen zu sehen sowie Kinder mit Atemnot, die in einem Krankenhaus mit Sauerstoff versorgt wurden. Die Armee, die in dem Gebiet im Osten von Damaskus eine Offensive gegen Rebellenbastionen führt, bestritt einen Einsatz von Chemiewaffen vehement.

Angesichts der Vorwürfe forderten mehrere Staaten das Einschalten der UN-Experten, die derzeit in Syrien Berichten über frühere Berichte über Chemiewaffeneinsätze nachgehen. Der syrische Informationsminister, Omran al-Soabi, sagte am Mittwoch jedoch im arabischsprachigen Programm des russischen Senders Russia Today, die Experten könnten nicht einfach spontan den betroffenen Bezirk inspizieren. Dafür bedürfe es vorab einer „Vereinbarung mit der Regierung“. Es sei nicht ausgeschlossen, dass radikale Islamisten-Brigaden dort Chemiewaffen eingesetzt hätten, fügte er hinzu.

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