: Protest nach Tod einer Eisbärin
Die Eisbärentragödie in Bremerhaven alarmiert die Tierfreunde. Aus Sicht des Tierschutzes sei eine verantwortbare Haltung von Eisbären unter Zoobedingungen nicht möglich, teilten gestern in gewohnter Eintracht der Bremer Tierschutzverein und der Deutsche Tierschutzbund mit. „Eisbären leben in freier Wildbahn in einem völlig anderen Klima. Zudem sind Sie, bis auf bestimmte Zeiten der Paarung und Fortpflanzung, Einzelgänger mit sehr großem Raumanspruch. Diese Fakten werden bei einer Haltung im Zoo vollkommen außer Acht gelassen“, sagte Wolfgang Apel, Vorsitzender des Bremer Tierschutzvereins und Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Im Zoo am Meer in Bremerhaven war am Montag der Versuch gescheitert, die aus dem Zoo Leipzig stammende Eisbärin Senja zu integrieren. Bei einem plötzlichen Paarungsversuch verbiss sich ein männlicher Eisbär in Senja und tötete sie. Seit Jahren sei bekannt, dass Eisbären im Zoo leiden, sagte Tierschutzbundpräsident Apel. Es könne zu weitgehend irreparablen Verhaltensstörungen und eben auch innerartlichem Aggressionsverhalten kommen. „Für uns ist es völlig unverständlich, dass die Zooleitung dieses Risiko jedoch ganz bewusst in Kauf genommen hat, wenn sie selbst Eisbären als kaum berechenbar einstuft“, sagte Apel. Die Tierschützer haben den Zoo am Meer eindringlich aufgefordert, die Haltung der Eisbären in Bremerhaven zu überdenken. taz