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Archiv-Artikel

Weniger Arbeitslose als erwartet – aber keine Trendwende

STATISTIK Arbeitsagentur-Chef Frank-Jürgen Weise: Konjunktur springt an, Arbeitsmarkt noch nicht

NÜRNBERG rtr | Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März mit dem Schwung der Frühjahrsbelebung stärker gesunken als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte, gab es im März 3,568 Millionen Arbeitslose. Das waren 75.000 weniger als im Februar und 18.000 weniger als vor einem Jahr. Erstmals seit einem Jahr wurde der Vorjahreswert unterschritten, wenn auch nur aufgrund eines statistischen Sondereffekts.

Von einer Trendwende wollte BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise nicht sprechen. „Die Frühjahrsbelebung hat den Arbeitsmarkt erreicht“, sagte Weise in Nürnberg. Aber: „Selbst bei guter wirtschaftlicher Entwicklung wird sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch verschlechtern.“ Die BA sieht demnach keinen Grund zur Entwarnung. „Die Konjunktur scheint anzuspringen. Für den Arbeitsmarkt gilt das aus unserer Beobachtung noch nicht“, sagte Weise. Für das Gesamtjahr 2010 sage das Forschungsinstitut der BA unverändert einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 120.000 auf gut 3,5 Millionen voraus.

Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl ging um 31.000 zurück, während Experten eine Zunahme um 10.000 erwartet hatten. Nach neuen BA-Zahlen ist die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit auch in den vergangenen Monaten leicht gesunken. Doch Weise warnte vor verfrühtem Optimismus. „Wir sehen keine Trendwende am Arbeitsmarkt. Wir sehen, dass die Entwicklung einen Tick besser ist als erwartet“, sagte der BA-Chef. Er begründete seine Zurückhaltung unter anderem damit, dass der Arbeitsmarkt durch eine hohe Zahl von Kurzarbeitern entlastet wird, die zuletzt im Dezember gut 800.000 betrug.