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Facetten der Flucht

AUSSTELLUNG „Fluchtlinien und Strömungen“ zeigt Aspekte der Migration von Afrika nach Europa

Die grundlegende Idee stammt vom britischen Philosophen und Mathematiker Alfred North Whitehead: Alles, was existiert, hat mindestens zwei Seiten: das individuelle Selbst und seine Signifikanz im Universum. Und beides ist ein Faktor des jeweils anderen. Das wirkliche Sein eines Einzelwesens ist ein Prozess des Werdens. Und seine Bestimmung von den Beziehungen zu allen anderen wirklichen Einzelwesen abhängig.

20 internationale zeitgenössische KünstlerInnen setzen sich bis Mitte Mai im Rahmen der Ausstellung „Fluchtlinien und Strömungen“ auf der Cap San Diego mit religiösen, politischen und soziokulturellen Selbst- und Seinsentwürfen auseinander, präsentieren Videos, Klang- und Objektinstallationen, Malerei und Zeichnung. Der gemeinsame Nenner dabei sind die Themen Flucht und Transfer und das Schicksal der „Boat People“: seit 1992 sind zwischen Afrika und Europa schätzungsweise 10.000 Menschen beim Versuch ums Leben gekommen, das Mittelmeer zu überqueren.

Die gezeigten Arbeiten nehmen dabei unterschiedliche Aspekte der humanitären Katastrophe in den Blick. So zeigt etwa Rebekka Uhlig in ihrer Videoarbeit „Ortung – Frauen und Migration“ Porträts von 13 Frauen aus zehn Nationen. Susanne Dettmann und Brigitte Kratschmayr haben für die Ausstellung eine Welle installiert, aus Plastiktüten. Und auch Silvia Wille arbeitet mit eher unauffälligen Zeugen der Migration: mit Plastikteilen, die an den Stränden der kanarischen Insel Lanzarote angeschwemmt worden sind. MATT

■ Cap San Diego, Überseebrücke; Di, Do und Fr 15 – 18 Uhr, bis 16. Mai.

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