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Archiv-Artikel

„Wissen, wo’s herkommt“

FEST Die Lebensmittelcoop Maiskolben wird 30 und feiert mit anderen Initiativen aus der Neustadt

Johann Bergmann

■ 53, Mitglied der Lebensmittelkooperative Maiskolben.

taz: Herr Bergmann, was ist der Vorteil einer Lebensmittelkooperative?

Johann Bergmann: Im Prinzip geht es darum, dass die Mitglieder einer Kooperative ihre Lebensmittel selbst organisieren. Wir von der Maiskolben-Kooperative versuchen, möglichst regionale Produkte aus biologischem Anbau von uns bekannten Höfen zu konsumieren.

Wie wird man Mitglied?

Interessierte können einfach zu uns in den Laden kommen und sich vorstellen. Derzeit haben wir knapp 100 Mitglieder. Neumitglieder zahlen eine Einlage von 25 Euro. Dazu kommt ein monatlicher Betrag von drei Euro für Ladenmiete, Strom und Ähnliches. Es ist wichtig beizutreten, denn nur Mitglieder können den Laden nutzen.

Wie viele Mitarbeitende gibt es?

Es gibt keine Angestellten und auch keine Bezahlung. Die Mitglieder organisieren alles selbst. Darum geht es ja bei der ganzen Sache. Die Mitglieder treffen sich einmal im Monat in verschiedenen Gruppen. Bei diesen Treffen werden die Aufgaben verteilt. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel die Durchführung der Öffnungszeiten und den Laden zu putzen.

Wie lange gibt es die Kooperative schon?

Seit etwa 30 Jahren. In dieser Zeit ging es immer auf und ab. Ich bin seit 2002 dabei. Seitdem ist die Mitgliederzahl stark angewachsen.

Bioprodukte bekommt man doch heute überall. Warum lohnt sich Ihre Kooperative trotzdem?

Weil man nur dann wirklich weiß, wo die Lebensmittel herkommen und sogar Höfe persönlich kennenlernt.

Ist das auch günstiger?

Ja, denn die regionalen Nahrungsmittel werden zum Einkaufspreis weiterverkauft. Nur bei allen anderen Produkten gibt es einen kleinen Aufschlag.

INTERVIEW: JURIK ISER

Jubiläumsfeier auf dem Neustadt-Spätsommerfest, Lucie-Flechtmann-Platz, Samstag, 14 Uhr