: Im Osten malträtiert
RASSISMUS
Die Klassenfahrt nach Bad Schandau (Sächsische Schweiz) endete mit einem Kieferbruch und einer Augenhöhlenbodenfraktur. In der Nacht zum 7. September schlug ein Neonazi einen 15-jährigen deutsch-chinesischen Schüler des Hamburger Goethe-Gymnasiums mit der Faust ins Gesicht. Mehrere SchülerInnen hatten sich verbotenerweise nachts von der Jugendherberge auf ein örtliches Dorffest geschlichen. Von dort aus verfolgten mehrere Nazis die SchülerInnen zurück in die Herberge. Während der Nazi prügelte, grölten seine Freunde draußen rechte Parolen.
Egon Tegge, Leiter des Gymnasiums, sagte zu stern.de, dass seine SchülerInnen nun lernen würden, dass die „Konsequenzen eines Regelverstoßes nicht vorhersehbar“ seien. Weiter sei es „sehr bedauerlich“, dass nun darüber diskutiert werde, ob man mit migrantischen SchülerInnen überhaupt in Gegenden reisen sollte, in denen rechte Gewalt verbreitet ist.
„Wo kommen wir denn dahin?“, fragt sich Fredrik Dehnerdt, stellvertretener Vorsitzender der GEW Hamburg. „No-go-Areas einzurichten und ganze Gebiete aufzugeben ist die falsche Konsequenz.“ Vielmehr solle man sich gemeinsam mit den SchülerInnen Gedanken über die Ursachen und die Bekämpfung rechter Strukturen in Deutschland machen.
Direktor Tegge schrieb nach dem ganzen Aufruhr um die Klassenfahrt eine Pressemitteilung. Sie endet mit dem Hinweis, dass „einige unserer SpitzenabiturientInnen mit Migrationshintergrund“ bei der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen wurden. CABI