kein kommentar! : Alles bleibt am Ball
Die Bundesliga lebt und eiert.Klar bleibt: Es bleibt unklar,wer künftig alles live überträgt.Dafür gibt’s – Pay-Internet
Bundesliga-Fußball wird ja auch immer komplizierter. Vor allem, wenn es um seine künftige Live-Übertragung geht. Wer macht das Rennen: Arena, der neue Stern am Pay-TV-Himmel? Oder schafft „Alteigentümer“ Premiere doch noch den Ligaerhalt durch die Hintertür auf dem Umweg über die Telekom?
Zur Erinnerung: Arena hat für rund 750 Millionen Euro die TV-Rechte an der Liga für drei Jahre gekauft und plant klassisches Pay-TV über Kabel und Satellitenschüssel. Die Telekom dagegen hat sich für rund 40 Millionen Euro die Übertragungsrechte fürs Internet gesichert – und verhandelt mit Premiere über schnelles Internet-Fernsehen namens IPTV über aufgemotzte Telefonleitungen.
Am Wochenende schien die Sache geritzt: „Nur Arena darf Fußball-Bundesliga im Pay-TV zeigen“, titelten die Agenturen, Liga-Geschäftsführer Christian Seifert sagte: „Die Sachlage ist eindeutig. Arena besitzt die Live-Rechte für das Free- sowie das Pay-TV“, und die Premiere-Aktie brach so prompt wie heftig ein.
Bei den Marler Tagen für Medienkultur des Adolf-Grimme-Instituts räumte dagegen ein Liga-Vertreter ein, durch die doppelte Vergabe der Rechte an Arena und die Deutsche Telekom könne in Haushalten mit Breitband-Internet-Anschluss „eine gewisse Konkurrenzsituation“ entstehen. Zwar habe die Telekom die Rechte nur für die Internet-Übertragung erworben, allerdings könne diese wegen des technischen Fortschritts auch zum Endgerät Fernseher geleitet werden. Dummerweise hieß dieser Liga-Mensch, man ahnt es schon – Christian Seifert.
Für die Liga selbst ist das natürlich kein Widerspruch: Dass eine ist eben Pay-TV, TV wie Fernsehen. Und das andere sei eben – Pay-Internet. Dass es da eine zunehmende Konvergenz gebe, sei doch klar, so die Liga. Seifert ist sogar überzeugt, dass das hier die letzten „scharfe Trennung“ zwischen Fernsehen und Internet bei der Rechtevergabe war. Und das mit dem Premiere-Kurs war natürlich keine Absicht.
Außerdem, so die Liga, habe beim Rechteverkauf ja auch das jeweils vorgelegte Konzept eine gewichtige Rolle gespielt. – Wissen die also doch, was die Telekom mit oder ohne Premiere plant? Die Liga erweckt zumindest den Eindruck, und was wirklich im Konzept steht, darf natürlich niemand verraten.
Dummerweise gibt es aber auch hier noch einen Herrn Seifert: „Derzeit sind wir in Gesprächen mit der Telekom, wie die Verwertung der Rechte erfolgen soll“, sagte der in Marl.
Die TV-Rechtemeisterschaft ist also noch längst nicht gelaufen. Und am Ende gibt es dann halt – zwei Sieger. STG