: Jahresempfang ohne VS
TRIUMPH Mit Menger-Hamilton lädt die Bremer Linkspartei die prominenteste Neu-Deutsche ein
■ ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linkspartei in der Bremischen Bürgerschaft
taz: Frau Nitz, heute ist Jahresempfang der Fraktion der Linken – das klingt ein wenig spießig.
Inga Nitz: Bei den anderen Fraktionen heißt das Neujahrsempfang, wir machen das traditionell kurz vor dem 1. Mai. Deswegen heißt es „Jahresempfang“. Da werden Gewerkschafter eingeladen und andere interessante Persönlichkeiten.
Im DGB-Haus. Kann die Linke das ohne Probleme mieten?
Klar, warum nicht? Da gibt es keine Berührungsängste.
Ehrengast ist Jannine Menger-Hamilton, beruflich Fraktionssprecherin der Linken in Kiel. Wurde Sie eingeladen, weil der Verfassungsschutz sie berühmt gemacht hat?
Ich würde sagen: Weil sie sich erfolgreich für ihre Einbürgerung gekämpft hat.
Der Verfassungsschutz (VS) hatte über sie Erkenntnisse?
Der Bremer Verfassungsschutz beobachtet uns offiziell nicht mehr. Der niedersächsische Verfassungsschutz tut das, aber herausgefunden hat er im Grunde gar nichts. 2007 ist sie mit vier anderen aus der SPD ausgetreten und sehr öffentlichkeitswirksam in die Partei Die Linke eingetreten. Die Vorbehalte gegen ihre Einbürgerung wurden schlicht aus ihrer Mitgliedschaft abgeleitet.
Das konnte jeder Zeitungsleser wissen. Mehr hatten die nicht?
Ich werde sie das heute fragen.
Gibt es andere ähnliche Fälle?
Es gibt ein Mitglied bei uns, das in Niedersachsen wohnt und über elf Jahre auf die Einbürgerung warten musste. Int.: kawe
19 Uhr Red Lounge, Alte Hafenstraße 39 in Vegesack (gegenüber Kito): Diskussion mit Jannine Menger-Hamilton über die Auseinandersetzung um ihre Einbürgerung. Moderation: Inga Nitz