: SOUNDTRACK
Mit dem Israel-Bild ist es in diesem Land ja ohnehin so eine Sache. Und nun das: nicht Klezmermusik, sondern ihr eigenwilliger Surfrock-Mix beschreibe Tel Aviv so wie es tatsächlich sei, lassen die dort ansässigen Boom Pam verlauten. Ihre Heimatstadt sei nämlich vor allem ein Platz, an dem Leute aus aller Welt aufeinander treffen. Und ihr Sound deshalb folgerichtig „ein scharfer Cocktail von allem was hier an verschiedenen Stilen aufeinander prallt“. Auf der Datscha-Party werden morgen Abend jedenfalls zwei Gitarren, ein minimalistisches Schlagzeug und eine markante Tuba einen ekstatischen Stilmix aus der Musik des Mittelmeeres, des Balkans und Griechenlands präsentieren – versüßt mit jüdischen Melodien und angereichert mit fettem Surf-Rock und schräger Zirkusmusik. Fr, 30. 4., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 Osteuropäisch wird es auch einen Tag später, dann steht nämlich „das beste aller Feste“ an: der 1. Mai, respektive die „MaYOwka“, das jährliche Zusammentreffen von deutscher und osteuropäischer Kultur der „Internationalen Alternativen Kulturbewegung Rockfront“. Diesmal wird in der Wilhelmsburger Honigfabrik gefeiert, mit dabei sind Nina Carlsson mit Jazz-Electro-Fusion aus St. Petersburg, Ljocha Nikonow mit Punk-Poesie, ebenfalls aus St. Petersburg, die Matrosen-Mix-Band mit Sowjet-Schlagern und das Theaterensemble Rimmino mit einer Open-Air-Performance. Den Abschluss macht eine große Party mit Balkan-Beats und Russen-Disko. Sa, 1. 5., 17 Uhr, Honigfabrik, Industriestraße 125-131 Sollte Trans Am wirklich in die Schublade „Post-Rock“ passen – immerhin hat John McEntire von „Tortoise“ bei allen Platten die Hände an den Reglern gehabt – dann vertritt das mittlerweile auf drei Kontinente verteilte Trio die energiegeladenste Version der auf handgemachtem Rock fußenden Instrumentalvorliebe und Elektronikoffenheit. Auch ihr letztes Album „Sex Change“ – komplett auf geliehenem Equipment eingespielt – bringt kitschigen Krautrock, hypnotischen Techno und schweinerockige Verzerrerorgien wieder aufs Feinste zusammen. Di, 4. 5., 21.30 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84 ROBERT MATTHIES