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Archiv-Artikel

Soforthilfe für Griechen kommt vielleicht bald

KRISE Internationaler Währungsfonds (IWF) und Europäische Zentralbank (EZB) nennen Bedingungen für Hilfszahlungen an den bald zahlungsunfähigen griechischen Staat. Griechen lehnen Lohnkürzungen ab

BERLIN dpa | Angesichts der sich zuspitzenden Griechenland-Krise hoffen der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine zügige Einigung mit der Athener Regierung über ein Hilfspaket. Zu Spekulationen über ein weit größeres Kreditvolumen von bis zu 125 Milliarden Euro bis 2012 wollten sich IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn und EZB-Präsident Jean-Claude Trichet gestern in Berlin nicht äußern. Bisher ist von 45 Milliarden Euro der Euro-Partner und des IWF die Rede.

Zunächst müssten die Verhandlungen mit der griechischen Regierung abgewartet werden, betonten Strauss-Kahn und Trichet. Sie zeigten sich wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) überzeugt, dass eine Einigung auf das Milliarden-Hilfspaket bis zum Wochenende gelingen werde. Schäuble hofft, dass Bundestag und Bundesrat dann Ende der kommenden Woche ein Hilfspaket der deutschen Regierung billigen werden. Strauss-Kahn und Trichet hatten zuvor auch Vertreter der Bundestagsfraktionen über die Verhandlungen informiert. Trichet sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz, es sei extrem wichtig, dass die Gespräche in Athen innerhalb weniger Tage beendet werden. Dann sei es absolut notwendig, dass schnell entschieden werde. Auch der Bundestag müsse schnell handeln.

Aus Sicht von IWF-Chef Strauss-Kahn stehen die griechische Regierung und die Bevölkerung vor schwierigen Entscheidungen. „Es geht nicht ohne schmerzhafte Einschnitte“, sagte Strauss-Kahn. IWF und EZB fordern Lohnkürzungen in der Privatwirtschaft. Diese werden vom griechischen Staat allerdings abgelehnt. Streichungen des 13. und des 14. Monatsgehalts hätten einen „desaströsen Effekt“.

Am Nachmittag sagte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), das Griechenland-Hilfspaket von EZB und IWF habe in drei Jahren ein Volumen von 135 Milliarden Euro.

Die Ratingagentur Standard & Poor‘s hat unterdessen auch die Kreditwürdigkeit von Spanien um eine Note gesenkt.

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