: Das Zittern um die Jobs in der Großwäscherei geht weiter
ARBEITSPLÄTZE Berendsen Beschäftigen verschieben Hungerstreik, der die Jobs in Glückstadt retten soll
Galgenfrist für die Belegschaft der Glückstädter Großwäscherei Berendsen: Die Beschäftigten haben sich in einer Urabstimmung mit 98,3 Prozent dafür ausgesprochen, den ab dem 1. Mai geplanten Hungerstreik für den Erhalt der 120 Arbeitsplätze bis zum 28. Mai auszusetzen. „Die, die dagegen gestimmt haben, wollten sofort loslegen“, sagt Uwe Zabel, Chef der IG Metall Unterelbe. Bis dahin verhandeln IG Metall und Unternehmen über ein Sanierungsabkommen, damit sich der Betrieb bei der Ausschreibung eines Großauftrages des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKS-H) erfolgsversprechend bewerben kann.
Obwohl der UKS-H Interimauftrag ab dem 1. Mai an den „Schmutzkonkurrenten Sitex mit Dumpinglöhnen vergeben wurde“, so Zabel, werde die Belegschaft bis zum Ende der Ausschreibung in Kurzarbeit gehalten. Das UKS-H geht davon, dass Sitex ein Wettbewerber sei, „der Tariflöhne bezahlt und die Qualität bei günstigeren Preisen sicherstellt“, so UKS-H-Sprecher Oliver Grieve. „Das UKS-H tut alles, um die Vergabe im Rahmen des EU-Rechts wettbewerbsfördernd und fair zu gestalten.“
Damit dies auch passiert, geben sich zurzeit bei Berendsen Politiker die Klinke in die Hand. Heute besucht SPD-Landeschef Ralf Stegner den Betrieb. Zabel bekräftigte seine Forderung an die Landesregierung, dass bei der Vergabe des UKS-H-Auftrages nicht die Methode „Geiz ist geil“ angewendet wird. „Arbeitslosigkeit ist gesellschaftlich teurer zu finanzieren, als Arbeit in Glückstadt“, sagt Zabel. KVA