Russland will weniger Öl liefern

MOSKAU afp ■ Erst drohte der Energieriese Gazprom, seine Exporte zu drosseln. Nun deutete die staatliche russische Pipeline-Gesellschaft Transneft an, künftig auch weniger Öl nach Europa zu pumpen. Ihr Chef, Semion Wainschtok, sagte der Tageszeitung Nesawisimaja Gaseta: „Wir haben den europäischen Markt mit Öl gesättigt.“ Zwar gebe es bisher keine Möglichkeit, das Angebot zu reduzieren, weil alle Exporte nach Europa gingen. Dies ändere sich aber mit der geplanten Sibirien-Pazifik-Pipeline. Wainschtok: „Dann werden unsere europäischen Freunde ein bisschen weniger Öl bekommen“ – und China, Südkorea, Australien und Japan umso mehr. Noch ist die Pipeline in Planung. Umweltschützer protestieren, weil sie wenige Kilometer am Baikalsee, dem weltweit größten Trinkwasserreservoir, vorbeiführt. Die russische Regierung treibt das Projekt aber voran.