: Errötende Junggrüne in Niedersachsen
NACHWUCHS Grüne Jugend gibt sich einen neuen Vorstand – und will den Kapitalismus überwinden
Wenig Freude an schwarz-grünen Gedankenspielen hat die Grüne Jugend Niedersachsen (GJN): Ihre Landesmitgliederversammlung hat am Wochenende in Hannover ihren Vorstand neu gewählt, beschlossen den Kapitalismus zu überwinden und Hamburgs GAL kritisiert.
Die hatte sich nicht dazu durchringen können, einem Aufruf für die Menschenkette gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken in der Bürgerschaft zuzustimmen – aus Koalitionsräson. Das Festhalten am Ausstieg sei aber „eine zentrale grüne Position“, so der neue Landessprecher Jan Fredrik Wienken: „Die darf man nicht so ohne Weiteres opfern.“
Der 23-Jährige, der in Göttingen Politikwissenschaften studiert, war bis dahin Schatzmeister der Organisation. Er übernimmt in der gegenderten Doppelspitze den Platz von Gregor Möllring. Dieser, Sohn des niedersächsischen Finanzministers, hatte den Posten erst vor einem halben Jahr übernommen. Julia Karrasch, bislang Beisitzerin, wurde zur ranggleichen Sprecherin gewählt. Sie folgt auf Julia Willie Hamburg, die nicht erneut antrat.
Auch Karrasch ist 23 und studiert Politik, allerdings in Hannover. „Wir glauben, dass es Alternativen zum jetzigen System gibt und wir die Finanz-, Hunger- und Klimakrisen nicht einfach hinnehmen müssen“, erläuterte sie den Antikapitalismus-Beschluss. Statt auf eine Revolution setze die GJN dafür allerdings auf eine „emanzipatorische Transformation“. BES