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Archiv-Artikel

Trennung von Staat und Kirche

betr.: „Heftige Kritik an Bündnis für Erziehung“, taz vom 22. 4. 06

In der Wertediskussion läuft einiges schief. Die von Frau von der Leyen genannten Werte sind Charaktereigenschaften und werden in den Kitas und Schulen vermittelt. Was Frau von der Leyen nicht erwähnt, die taz allerdings auch nicht in einem Kommentar, ist die Tatsache, dass da mit der Wertediskussion andere Werte durch die Hintertür wieder eingeführt werden sollen. Statt der Evolutionstheorie die Schöpfungsgeschichte, statt Kritikfähigkeit der Gehorsam, statt Zweifel und Kritik die Anerkennung der absoluten Wahrheit. Nichts zu hören war von Gerechtigkeit und Gleichheit, von Selbstbestimmung und Demokratie.

Eigentlich sollte in Deutschland noch immer die Trennung von Staat und Kirche gelten, die aber hebt Frau von der Leyen mit ihrem Bündnis auf. Sie ist immerhin Ministerin dieses Staates und muss die Säkularität einhalten. Tut sie das nicht, muss sie zurücktreten. Religiöse Bekenntnisse haben in einer Wertebestimmung nichts zu suchen, dass sollte nach wie vor eine ausschließlich persönliche Sache sein, die in den Intimbereich gehören. Das andere Religionsgemeinschaften aufschreien, ist umso verständlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass es um die theologischen Deutungen geht. Denn die sind keineswegs einheitlich. Hinzu kommt, dass in Deutschland mehrheitlich AtheistInnen leben und die Kirchengemeinden Minderheiten sind. Als solche sollten sie auch behandelt werden, und nicht versuchen, die Philosophie und das Grundgesetz bestimmen zu wollen. ILSE SCHWIPPER, Berlin

betr.: „Von der Leyen: Ärger mit den Werten“, taz vom 21. 4. 06

Lächeln alleine und mehrere Kinder reichen eben nicht als Qualifikation für diesen Job … WALTER SCHMITZ, Kempen