DOPPELTE STAATSBÜRGERSCHAFT
: Union und SPD nähern sich an

BERLIN | In der Debatte über einen Doppelpass für in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern rückt die Union offenbar vom geltenden Optionszwang ab. „Ich frage mich, ob es Sinn macht, die jungen Leute zwischen 18 und 23 Jahren durch diese Zerreißprobe zu jagen“, sagte CSU-Chef Horst Seehofer dem Spiegel. Die Integrationsbereitschaft werde so nicht erhöht. Derzeit müssen sich hier geborene Kinder von Ausländern bis zu ihrem 23. Lebensjahr zwischen der deutschen Staatsbürgerschaft und der ihrer Eltern entscheiden. Seehofer schlug als Alternative das Modell einer ruhenden Staatsbürgerschaft vor. Auch Unionsfraktionschef Volker Kauder und CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sind laut Spiegel zu einer Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts bereit. Die SPD fordert schon lange die Erleichterung von Doppelstaatsangehörigkeiten. (afp)