Neue Unigefechte

Uni Duisburg-Essen lässt Studierende von der Polizei abtransportieren, in Paderborn diskutiert der Rektor

KÖLN taz ■ Die Universität Duisburg-Essen hat noch am Donnerstagabend ihr besetztes Rektorat von der Polizei räumen lassen. Rund 200 Studiengebührengegner waren gegen 14:30 Uhr in die Büros der Uni-Leitung eingedrungen. Die meisten von ihnen folgten freiwillig der Aufforderung der Polizei, das Gebäude zu verlassen. Die restlichen rund 50 Studierenden wurden von den Beamten gegen 20 Uhr herausgetragen, dabei wurde ein Student verletzt. „Die sind dabei mit ziemlicher Gewalt gegen uns vorgegangen“, sagte eine Besetzerin. Ein Student, der Flyer auf die Polizisten geworfen habe, sei von drei Beamten geprügelt worden.

Die Besetzer hatten unter anderem gefordert, dass die Uni-Leitung sich dem Aufruf zur zentralen Protest-Demonstration am kommenden Dienstag vor dem Landtag anschliessen soll. So hatte es die Uni Bochum vorgemacht und allen Studierenden erlaubt, unentschuldigt bei Seminaren zu fehlen. „Rektor Lothar Zechlin vertritt nicht mehr die Rechte der Studierenden. Er sollte zurücktreten“, sagt Marcel Winter, der studentische Vertreter im Uni-Senat. Die Entscheidung über die Studiengebühr steht in Duisburg-Essen wahrscheinlich Ende Mai an.

In Paderborn hielten am Donnerstagnachmittag etwa 20 Studierende eine Mahnwache vor ihrem Rektorat ab. Sie protestierten dagegen, dass eine für den nächsten Mittwoch geplante Uni-weite Diskussion von der Uni-Leitung um eine Woche verschoben wurde und zudem um acht Uhr statt um 16:30 Uhr stattfinden soll. Durch diesen Termin in der Kernvorlesungszeit könnten nur wenige Studierende an der Diskussion teilnehmen, kritisierten die Protestierenden. Nach einem Wortgefecht mit Rektor Nikolaus Risch am Abend löste sich die Gruppe wieder auf.

SEBASTIAN HEISER