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Ver.di klemmt Telekom-Frühschicht ab

Telekom-Mitarbeiter legen vorübergehend ihre Arbeit nieder. Sie fordern eine Lohnerhöhung um 6 Prozent

Rund 500 Mitarbeiter der Deutschen Telekom haben gestern am Unternehmensstandort Reinickendorf für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Mit dem Warnstreik, der zur Frühschicht um 5.30 Uhr begann und um 10.30 Uhr endete, sollte der Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen erhöht werden. Für die bundesweit 110.000 Beschäftigten des Unternehmens will die Gewerkschaft Ver.di eine Lohnerhöhung um 6 Prozent durchsetzen. Die Telekom lehnt diese Forderung jedoch ab.

„Die Telekom hat im letzten Jahr Rekordgewinne verzeichnet“, sagte gestern Mike Döding, Ver.di-Fachbereichsleiter für Telekommunikation in Berlin-Brandenburg. Deshalb sei die Anhebung der Löhne um 6 Prozent gerechtfertigt.

Die Telekom bietet im Tarifstreit vor der fünften Verhandlungsrunde eine einmalige Zahlung von 1.000 Euro für ihre Mitarbeiter an. „Diese Zahlung entspricht einer Lohnanhebung von 1,4 bis 3,5 Prozent“, so Telekom-Personalvorstand Heinz Klinkhammer. Man berücksichtige dabei aber auch die wirtschaftliche Situation vor allem beim Tochterunternehmen T-Com, das zunehmend unter Wettbewerbsdruck stehe. Die Festnetzsparte verzeichnet seit mehreren Quartalen sinkende Umsätze.

Im Gegenzug forderte Klinkhammer Vereinbarungen zur Steigerung der Produktivität. So sollten unter anderem Arbeitsbeginn und -ende neu geregelt werden. Ver.di will heute in der Großen Tarifkommission über das Angebot beraten. KAL

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