Wulff

Beginn„Hat Wulff das Parlament getäuscht?“, fragt am 12. Dezember 2011 Bild. Am 2. Januar 2012 erscheint in der Süddeutschen Zeitung der Artikel „Wie Christian Wulff vergeblich versuchte, die Berichterstattung über seinen Hauskredit in der Bild-Zeitung zu verhindern“.

Was passiert istBild und Spiegel werfen Bundespräsident Wulff vor, einen Privatkredit über 500.000 Euro verheimlicht zu haben. In einer E-Mail konfrontiert Bild Wulff mit den Vorwürfen. Christian Wulff reagiert mit Anrufen bei Kai Diekmann und Mathias Döpfner. Nachdem sich der Skandal ausgeweitet hat (kostenlose Urlaube, Begünstigungen durch Air Berlin, Werbung für seine Biografie), beantragt die Staatsanwaltschaft, Wulffs Immunität aufzuheben.

Was wirklich passiert istEin Politiker, der im Geiste nie aus dem Osnabrücker Land herausgekommen ist und auch ansonsten nur Mittelmaß verkörpert – was schon an der Wahl seines Hauses ersichtlich ist – wird enttarnt.

TV-Faktor22 Talkshows und ein Exklusivinterview bei ARD und ZDF. Die bestechendsten Titel:

„Der Pattex-Präsident – was lehrt der Fall Wulff?“ („Hart aber fair“, 9. Januar 2012)

„Unser Bundespräsident: Ein Wulff im Schafspelz?“ („Menschen bei Maischberger“, 17. Januar 2012)

„Die Schnorrer-Republik: Sind wir alle ein bisschen Wulff?“ („Menschen bei Maischberger“, 31. Januar 2012)

twitter-Faktor#wulff

Von 12. Dezember 2011 bis 31. März 2012:

200.644 Tweets

Peak am 17. Februar 2012:

27.686 Tweets

ErgebnisChristian Wulff tritt am 17. Februar 2012 nach nur 19 Monaten im Amt zurück. Das Wulff’sche Eigenheim in Großburgwedel zeigt den Deutschen, dass die Bausünde zu den Erbsünden gehört – wir alle tragen sie in uns. Ein ganzes Volk wendet sich beschämt von seinen Klinkerkastellen ab und zieht hinaus ins Freie … huch … wieder taggeträumt. Na ja, wenigstens wird das Wort „wulffen“ Teil der deutschen Sprache.

GewinnerDer damalige stellvertretende Bild-Chef Nikolaus Blome. Gilt seitdem als Journalist.

VerliererDer Spiegel. Der musste Blome jetzt einstellen.